Allgemeine Zeitung Mainz: Folgerichtig / Kommentar von Achim Preu zu Opel

Dass die Gewerkschaft murrt nach dem Opel-Deal mit
Segula, ist ihrer Rolle geschuldet. Die industrielle Logik, wonach
erfolgreiche Geschäfte eine starke Innovationsabteilung erfordern,
mag zwar richtig sein. Aber in Konzernstrukturen eben nur bedingt –
so traurig das auf den ersten Blick für Rüsselsheim ist. Wenn es um
Opel geht, gilt es ohnehin den Ball flach zu halten nach zwei Dekaden
roter Zahlen. Sprich: Jeder Stein muss weiter umgedreht werden. Warum
soll eine Gemeinschaftsfirma besser sein oder Akquise von externem
Geschäft fürs ITEZ, wenn ein sauberer Schnitt möglich ist?
Voraussetzung: Es bleibt bei sicheren, ähnlich gut dotierten Jobs.
Dem scheint so. Mit vielfältigen Entwicklungsarbeiten für namhafte
Kunden öffnen sich zudem Perspektiven. Nicht schönreden lässt sich:
Die Marke mit dem Blitz taucht noch tiefer in die PSA-Welt ein. Denn
die technische Basis trägt verstärkt die Trikolore. Opel als leere
Hülle? Wenn weiter Ingenieure eingespart werden, steigt das Risiko.
Wie Markenfamilien funktionieren, dafür ist die automobile
Multikulti-Wohngemeinschaft VW Vorbild. Skoda gelang so die Wende vom
Ostblockmief zu modernen Autos mit dem Signet clever. Fehlen bei Opel
eigentlich nur entsprechende Modelle.

Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
Zentraler Newsdesk
Telefon: 06131/485946
desk-zentral@vrm.de

Original-Content von: Allgemeine Zeitung Mainz, übermittelt durch news aktuell