Ob der Frankfurter Flughafen jemals die in der
Planung angenommene Kapazität von 700000 Flügen im Jahr erreichen
wird, ist ungewiss. Derzeit sind es mehr als ein Viertel weniger.
Jenseits jeder realistischen Betrachtung bewegen sich
Bürgerinitiativen und Linke, die die Grenze bei 380000 Flügen ziehen
wollen. Dann wäre der größte deutsche Airport, der 75000 Menschen
Arbeit bietet, raus aus dem Spiel mit der heranwachsenden Konkurrenz
in Istanbul oder am Persischen Golf. Wohin die Entwicklung in den
nächsten Jahren gehen wird, vermag heute niemand verlässlich zu
sagen. Von Stagnation ist die Rede, ebenso wie an anderer Stelle von
zwar bescheidenen, aber stabilen Wachstumsraten. Hinzu tritt, dass
sich steigende Passagierzahlen längst nicht mehr eins zu eins in eine
zunehmende Zahl von Flugbewegungen übersetzen lassen. Diese Rechnung
geht wegen stetig größer werdender Fluggeräte und wachsender
Auslastung der Maschinen nicht mehr auf. Ein weiterer Faktor nimmt
Einfluss auf die Statistik am deutschen Himmel: Immer mehr
Billig-Airlines überschwemmen den Markt mit Dumping-Angeboten und
generieren dabei im Kampf um Marktanteile ein Überangebot. Hinter
zweistelligen Zuwachsraten verbergen sich nicht selten spärlich
ausgelastete Maschinen. Dieses Strohfeuer erzeugt Scheinwachstum und
täuscht eine Nachfrage vor, die bei genauerer Betrachtung gar nicht
existiert. Es entsteht eine Kulisse, die mit der Wirklichkeit nicht
mehr viel gemein hat. Davon jedenfalls sollte sich bei
Zukunftsprognosen für den Frankfurter Flughafen niemand leiten
lassen.
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Florian Giezewski
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