Statistiken bestehen aus Zahlen. Um aus ihnen Fakten
zu machen, aus denen man nützliche Schlüsse ziehen kann, bedarf es
der Interpretation. Dabei ist die Frage nach dem „Warum“ ein
unerlässliches Instrument. Das gilt auch und besonders für die
jüngste Statistik über die Entwicklung der Arbeitskosten hierzulande.
Warum sind sie seit zwei Jahren stärker gestiegen als im Rest der EU?
Auf den ersten Blick scheint die Antwort simpel: Weil die
Arbeitnehmer endlich etwas mehr verdienen, als die Inflation ihnen
wegnimmt, nachdem sie durch konsequente Lohnzurückhaltung
entscheidend dazu beigetragen haben, dass Deutschland in Rekordzeit
die Rezession hinter sich lassen konnte. Doch das ist nur ein Teil
der Antwort auf das Warum. Ein anderer, weit wesentlicher ist, dass
immer mehr Unternehmen deutlich mehr Löhne und Gehälter zahlen, um
genug Fachkräfte anzuwerben, beziehungsweise im Haus zu behalten. Es
ist nicht ein alles in allem eher moderater Anstieg der
Arbeitskosten, der die Wirtschaft auf Dauer in Gefahr bringt. Es ist
der Mangel an guten, weil gut ausgebildeten und erfahrenen
Mitarbeitern. Denn sie sind es, die Produkte entwickeln und
herstellen, deren Qualität Deutschland zum Exportweltmeister machen.
Sie sind es, die durch ihre Disziplin und ihren Eifer die
Produktivität hoch und die Wirtschaft wettbewerbsfähig halten. Das
Warum ist bei näherem Hinsehen also hinlänglich beantwortet, nicht
jedoch die Frage, was wir über den Tag hinaus daraus machen.
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Florian Giezewski
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