Internetpionier kauft Holzklasse: Die Übernahme der
„Washington Post“ durch den Erfinder und Hauptgesellschafter des
weltgrößten Online-Händlers bietet in ihrer vermeintlichen
Widersprüchlichkeit reichlich Stoff für journalistische Zuspitzung.
„Der Eisberg hat gerade die Titanic gerettet“, titelte gar das
US-Portal salon.com. Dabei ist der Kauf der „Post“ durch den
Amazon-Milliardär Jeff Bezos eine gute Nachricht in dem von
schlechten Nachrichten dominierten Zeitungsgeschäft. Ausgerechnet
einer der erfolgreichsten Internetpioniere bekennt sich zum Wert des
Qualitätsjournalismus, der für eine demokratische Gesellschaft so
wichtig ist wie Benzin für den Motor. Mag sein, dass sich Bezos mit
seinem Engagement auch schmücken will, sich gesellschaftliche
Anerkennung kauft. Die Chance dieses Deals liegt gleichwohl darin,
dass die Zeitungsikone nun einen Verleger hat, der sie ohne
kurzfristige Renditeerwartung dazu bringt, alle denkbaren Formen von
Qualitätsjournalismus im digitalen Zeitalter auszuspielen. Ein
spannendes Experiment – wenn Bezos Wort hält und die journalistische
Unabhängigkeit der „Washington Post“ tatsächlich achtet.
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Allgemeine Zeitung Mainz
Wolfgang Bürkle
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