Geschickt gemacht. Und genau das, was für eine
konstruktive Aufbruchstimmung bei Opel unerlässlich ist. Keine
betriebsbedingten Kündigungen, keine Werksschließungen, zwei
Kernbotschaften, die gleich verfingen. Der befürchtete Kahlschlag-Tag
wurde zur Präsentations-Plattform für einen rosaroten Zukunftsplan.
Zu rosarot? Dass Kärrnerarbeit ansteht, die Umsetzung erst den
Turnaround ermöglicht, das steht außer Frage. Zunächst ist es nämlich
nur ein Konzept, aber zugegebenermaßen ein erfrischend intelligentes
im Gegensatz zu dem hilflosen Agieren in der GM-Ära. Denn der
erfolgreiche PSA-Sanierer Tavares dreht an allen Stellschrauben, die
festgerostet waren. Und nimmt clever Management und Beschäftigte mit.
Vor allem die Umstellung auf PSA-Technik hilft entscheidend. Sonst
wäre Opel aufgrund der wachsenden CO2-Anforderungen unweigerlich an
die Wand gefahren. Dass nun das Elektrozeitalter beginnt, das
Entwicklungszentrum in Rüsselsheim hierbei die tragende Rolle spielen
soll auch für weitere Entwicklungen wie etwa Brennstoffzellen, das
klingt gut. Ebenso, dass die Beschäftigten nicht das Problem, sondern
die Lösung sind – ein geflügelter Satz. Aber die kritisierten zu
hohen Personalkosten sind nicht trivial. Vorruhestand, Abfindungen,
Kurzarbeit – alles soll genutzt werden. Letztlich sind offenbar 4500
Menschen zu viel an Bord. Alles muss jetzt ziemlich schnell gehen,
aus Opel muss eine andere Firma werden. Funktioniert das nicht,
bliebe von der französischen Revolution in Rüsselsheim nur die
Guillotine in Erinnerung. Jobs weg, Werke dicht. Zunächst aber ist
das Glas halb voll, gibt es Perspektiven. Das ist für Opel etwas
Neues.
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Danielle Schwarz
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