Allgemeine Zeitung Mainz: Herber Verlust / Kommentar von Ralf Heidenreich zu Opel

Eines vorweg: Opel-Management und Betriebsrat haben
mit ihrem Rahmenvertrag zur Sanierung des Autobauers eine
Vereinbarung vorgelegt, die sich wirklich sehen lassen kann. In für
die Autoindustrie sehr unsicheren Zeiten einen fast fünfjährigen
Schutz vor betriebsbedingten Kündigungen festzuschreiben, müssen
andere Firmen der Branche erst einmal schaffen. Zwar reden wir bei
den 3700 Stellen, die Opel in Deutschland sozial verträglich abbaut,
von rund 20 Prozent der Belegschaft im Lande. Das ist aber immer noch
deutlich weniger als befürchtet. Dass auf Rüsselsheim der größte Teil
des Abbaus entfallen würde, war klar. Schließlich arbeiten dort knapp
drei Viertel der deutschen Belegschaft. Nun wissen wir, dass der
Stammsitz rund 3000 Stellen verliert. Da muss man schlucken. Mit 21
Prozent entspricht der Abbau im Verhältnis zwar in etwa der
bundesweiten Reduzierung. Aber dennoch ist das für die Region ein
herber Verlust, den sie erst einmal verdauen muss. Zumal es sich bei
den betreffenden Stellen zumeist um hoch qualifizierte Arbeitsplätze
handelt. Unter denen, die gehen, sind viele jüngere Mitarbeiter.
Darüber hinaus wird die Ausbildung drastisch zurückgefahren. In
Zeiten des Fachkräftemangels, in denen händeringend nach hoch
qualifiziertem Nachwuchs gesucht wird, kann sich das ein Unternehmen
eigentlich nicht leisten. Andere Autobauer lecken sich die Finger
nach solchen Mitarbeitern. Und Opel wird daran noch erheblich zu
knabbern haben. Aber welche Alternative hat der Hersteller? Wenn es
keine Kündigungen geben soll, bleibt da wenig bis nichts.

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