Wir haben uns an dieser Stelle schon öfter mit dem
Gas- und dem Strommarkt befasst. Die Zusammenhänge und Mechanismen
sind hier sicherlich nicht einfach, aber sie sind Kleinkram im
Vergleich zur Versorgung der Menschen mit Trink- beziehungsweise
Frischwasser. Ein Dschungel, in dem man sich schnell verirrt, es aber
leider kaum jemanden gibt, der den Weg weisen kann. Nach unseren
Recherchen zur Preis- und Versorgungssituation in der Region müssen
wir ernüchtert feststellen, dass es wohl kaum einen intransparenteren
Bereich wie eben die Wasserversorgung gibt. Natürlich sind die
naturräumlichen und strukturellen Bedingungen, unter denen die
jeweiligen Versorger und Gemeinden die Bevölkerung mit Wasser
beliefern, sehr unterschiedlich. Wasserversorgung in Rheinhessen hat
mit ihrem Pendant im Taunus so viel gemein wie Weinberge mit Wald.
Dennoch sind erhebliche Zweifel angebracht, dass diese Unterschiede
ausreichen, um Preisdifferenzen von 300 Prozent und mehr zu erklären.
Es drängt sich vielmehr der Eindruck auf, dass im Klein-klein der
kommunalen Daseinsvorsorge die Gemeinden hier mitunter viel Geld
verbrennen, weil beispielsweise Kooperationsmöglichkeiten nicht
genutzt werden. Genauso undurchsichtig ist die Versorgungssituation
im hessischen Teil unserer Region. Niemand kann zweifelsfrei und
glaubwürdig darlegen, ob den Menschen dort nun tatsächlich ein
Versorgungsnotstand droht oder nicht. Selbst das hessische
Umweltministerium als oberste Wasserbehörde kann hier nicht mehr
bieten als eine Bürokratenantwort. Deshalb steht fest:Die Transparenz
muss schleunigst und erheblich verbessert werden – etwa durch die
Schaffung einer starken Wasseragentur als Kontrollinstanz.
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Allgemeine Zeitung Mainz
Florian Giezewski
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