Allgemeine Zeitung Mainz: Macht des Faktischen / Kommentar zum Flughafen Frankfurt

Der weitere Ausbau des Frankfurter Flughafens wird
auf die lange Bank geschoben. Das ist gut so. Die Macht des
Faktischen hat den Vorstand der Betreibergesellschaft Fraport
ausgebremst. Das ursprünglich für 2016 geplante neue Terminal 3 wird
jedenfalls vorerst nicht gebaut. Erst muss die Nachfrage da sein,
dann werden Fakten geschaffen, lautet nun die vernünftige
Marschroute. Die Fraport-Führungsriege gibt sich trotz aller
skeptischen Prognosen unverdrossen optimistisch. Nicht jedes
Wachstumsversprechen hat sich in der Vergangenheit allerdings
erfüllt. Die Rahmenbedingungen sind nicht rosig. Die
Fluggesellschaften nehmen derzeit in Europa kräftig Kapazitäten vom
Markt. Geflogen wird zudem mit größeren Maschinen, um die Auslastung
zu erhöhen. Lufthansa hat nach miesen Zahlen hier das Tempo drastisch
erhöht. Neue Wettbewerber wie Turkish Airlines boomen, aber fliegen
nicht den Frankfurter Flughafen an. Und der Ferienflieger Condor will
in Zukunft öfter einen Bogen um den Airport am Main machen. Das alles
spricht nicht für eine rasche Rückkehr zu den stolzen Wachstumszahlen
am Frankfurter Himmel. Das Urteil an der Börse ist eindeutig. Die
Fraport-Aktie musste gestern kräftig Federn lassen.

Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
Florian Giezewski
Regionalmanager
Telefon: 06131/485817
desk-zentral@vrm.de

Weitere Informationen unter:
http://