Allgemeine Zeitung Mainz: Neue Strategie / Kommentar zu VW / Von Christiane Stein

Auf die Nachricht, dass VW-Vorstand Müller im Zuge
eines Konzernumbaus wohl abgelöst werden soll, reagierte die Börse
prompt: Der Aktienkurs des Autoherstellers stieg um mehr als vier
Prozent und setzte sich an die Spitze des Dax. Die Anleger begrüßen
die Veränderung – sie wollen offenbar mehr als „nur“ gute Geschäfte.
Denn an hervorragenden Zahlen mangelt es nicht. So hat der Konzern
mit 1,525 Millionen ausgelieferten Fahrzeugen in den ersten drei
Monaten 2018 das beste Auftaktquartal seiner Geschichte erzielt. Doch
es geht weniger um die Verkaufszahlen von heute, sondern vielmehr um
die Struktur von morgen. Und da traut der Aufsichtsrat Matthias
Müller offensichtlich nicht zu, aus dem Koloss VW ein modernes und
agiles Unternehmen zu formen, das auch branchenfremder Konkurrenz die
Stirn bietet. Nichtsdestotrotz hat Müller in den vergangenen Jahren
einiges erreicht: Die Regionen durften stärker mitreden, die Marken
eigenständiger arbeiten – und die Bilanz glänzte. Weniger
überzeugend, zumindest aus Sicht der Kunden, agierte er im
Dieselskandal. Ausgestanden ist dieser noch immer nicht, auch wenn
dies beim Chefwechsel angeblich keine Rolle spielen soll.

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