Es ist gerade mal 38 Tage her, dass sich
Opel-Management, Betriebsrat und IG Metall auf Eckpunkte für die
weitere Zukunft der deutschen Standorte des Rüsselsheimer Autobauers
geeinigt haben – und den Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen
bis 2023 als großen Wurf verkauften. Nach monatelangem Gezerre
wohlgemerkt, bei dem die Arbeitnehmerseite immer wieder Details zum
geplanten Stellenabbau und der künftigen Auslastung einforderte – und
bis zur besagten Einigung immer wieder hingehalten wurde. Und bei dem
die Opel-Geschäftsführung immer wieder auf Zugeständnisse der
Beschäftigten pochte. Doch die Ruhe währte nur kurz. Mit den
Berichten über angebliche Pläne der neuen Opel-Mutter PSA, wichtige
Teile des Entwicklungszentrums am Stammsitz Rüsselsheim zu verkaufen
oder auszugliedern, sind Misstrauen und Unsicherheit auf einen Schlag
zurück. Gift für Stimmung und Motivation in einem Unternehmen, das
mitten in der Sanierung steckt und alles dran setzen müsste, gute
Mitarbeiter – wenn sie nicht ohnehin schon mit üppiger Abfindung
gegangen sind – auf Dauer zu halten. Die Spekulationen, bei denen
schon Namen konkreter (Kauf-)Interessenten genannt werden, nähren
erneut die Angst, dass Opel unter dem neuen Eigentümer zu einer Hülle
für PSA-Produkte verkümmern könnte. Statements von Opel-Chef
Lohscheller, dass „unser Engineering der Kern von Opel ist und
bleibt“, wirken da eher schal, wenn auf der anderen Seite dem
Entwicklungszentrum, also dem Herzstück für die Identität der Marke,
die Zerlegung droht.
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