Allgemeine Zeitung Mainz: Revolution / Kommentar zur WhatsApp-Übernahme

Facebook-Gründer Mark Zuckerberg schwärmt von der
schönen neuen Datenwelt:“WhatsApp wird uns helfen, unsere Mission zu
erfüllen, die ganze Welt zu vernetzen.“ Eine Welt, in der jeder zu
jederzeit an jedem Ort jedwede Information abrufen und austauschen
kann. Wahrlich eine Revolution – und ein großer Schritt für die
Menschheit. Daran besteht kein Zweifel. Umgekehrt gilt aber genauso,
dass mit Facebook, Apple oder Google Megakonzerne heranwachsen, deren
künftige Machtfülle wir uns kaum vorstellen, geschweige denn
kontrollieren können. Wir regen uns – berechtigterweise – darüber
auf, dass die NSA bis in den kleinsten Winkel unseres Lebens
vordringen kann, und jagen gleichzeitig intimste Details unseres
Lebens gedankenlos durchs Internet. Wir müssen damit aufhören, uns im
Netz wie naive Kleinkinder zu verhalten, sondern lernen, die vielen
neuen Möglichkeiten verantwortungsvoll zu nutzen – für uns selbst,
für unsere Familien und Freunde, für die Gesellschaft. Dabei spielt
weniger einer Rolle, ob auf WhatsApp künftig geworben wird oder
nicht. Denn Werbung greift ja nicht in die Persönlichkeitsrechte ein
und ist zudem ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Es geht hier vielmehr
darum, dass wir keinen Schimmer davon haben, wer wann wie auf unsere
persönlichen Daten zugreift und was er damit alles anstellt. Das
können wir nicht akzeptieren und müssen uns davor schützen. Und das
wiederum hat nichts mit Regulierungswut zu tun, sondern mit dem
Erhalt der so elementaren Privatsphäre. Zuckerberg weiß:Der Zugang zu
den WhatsApp-Kontakten ist Gold wert. Jene, die sich heute darüber
lustig machen, dass er für einen vermeintlich kleinen Messengerdienst
19 Milliarden Dollar zahlt, wird in Zukunft das Lachen vergehen.

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