Allgemeine Zeitung Mainz: Viel Arbeit / Kommentar von Ralf Heidenreich zur Deutschen Bahn

Das Geschacher um die vakanten Posten im
Konzernvorstand der Bahn ist zu Ende. Gott sei Dank, möchte man
sagen. Denn der Schwebezustand war nicht länger haltbar.
Personenverkehr-Vorstand Berthold Huber führte die wichtige
Gütersparte (inklusive DB Schenker Logistics) in Personalunion, wo
doch gerade die schwierige Schienengütertochter DB Cargo die volle
Aufmerksamkeit braucht. Nun bekommt sie sie. Der frühere Banker
Alexander Doll rückt an die Spitze des gesamten Güterbereichs. Und
so, wie es aussieht, wird der bisherige Produktionsvorstand der
Bahn-Tochter DB Netze, Roland Bosch, Chef von DB Cargo. Doll ist ein
Branchenfremder. Die Bahn kennt er zwar, stand ihr bei vielen
Projekten beratend zur Seite. Und der Banker verfügt über den
frischen Blick auf das Unternehmen. Aber der Staatskonzern Bahn hat
seine eigenen Gesetze. Er funktioniert nicht wie andere Unternehmen
und schon gar nicht wie eine Bank. Bei DB Cargo hatte man es mit
einem Externen versucht. Doch Jürgen Wilder kam offenbar mit der
besonderen Kultur der Bahn nicht zurecht, vor allem nicht mit der
starken Arbeitnehmervertretung. Nun strebt man wohl mit Roland Bosch
wieder eine interne Besetzung an. Bosch übernimmt bei DB Netze
bereits seit sieben Jahren Verantwortung. Er weiß, wie die Bahn
tickt. Dieses Wissen braucht er auch – und großes
Verhandlungsgeschick. Denn DB Cargo muss endlich einen klaren Plan
für die Zukunft bekommen.

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