Altbundespräsident Roman Herzog hat die BildungsÂreformen der vergangenen Jahre kritisiert. Projekte wie die Umstellung auf Bachelor-Studiengänge oder die Einführung von Gemeinschaftsschulen seien „in erster Linie OrganisationsÂspielereien“, die „im überwiegenden Interesse der Lehrer“ veranstaltet worden seien, sagte Herzog im Interview mit dem NachrichtenÂmagazin „Focus“. „Der Volksschullehrer wollte lieber Gymnasiallehrer spielen, der Gymnasiallehrer lieber UniversitätsÂprofessor, der Universitätsprofessor lieber Nobelpreisträger.“ Er sei davon überzeugt, dass es „nicht vorrangig entscheidend“ sei, wie man das Schulwesen organisiere, sondern was gelehrt werde, so Herzog. „Wichtig sind einige Kernkompetenzen wie Lesen, Schreiben, Rechnen, ein Überblick über die Geschichte, Fremdsprachen. Und dann vor allem der Umgang mit dem Internet. Wir müssen den Kindern beibringen, dass man sich mit dem Internet Wissen beschaffen kann, das die Schule nicht mehr vermittelt.“ Herzog sprach sich in „Focus“ für „bundesweit gemeinsame Prüfungen“ aus. Damit könnten große Leistungsunterschiede zwischen Schülern aus verschiedenen Bundesländern ausgeglichen werden.
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