Angestellte sind für Zusatzleistungen zu Gehaltsverzicht bereit

Neue exklusive Benefits-Studie: Mitarbeiter würden
im Schnitt auf elf Prozent Gehalt verzichten

Berlin, 22. Januar 2019 – Mitarbeiter wissen Zusatzleistungen des
Arbeitgebers wie ein Dienst-Handy, den Fitnessclub-Beitrag oder
Zusatzversicherungen zu schätzen. Viele würden dafür sogar auf über
ein Zehntel ihres Gehalts (11 Prozent) verzichten. Das ist eines der
Ergebnisse der zweiten Benefits-Umfrage, die das Wirtschaftsmagazin
–Capital– (Ausgabe 2/2019, EVT 24. Januar) mit der Personal- und
Managementberatung Kienbaum und der Arbeitgeber-Bewertungsplattform
Kununu durchgeführt hat. Die Studie wird heute auf dem „2. Kienbaum
Benefits Forum“ in Köln vorgestellt.

Im Kampf um Talente reicht ein gutes Gehalt allein nicht mehr aus.
Unternehmen müssen sich mit zusätzlichen Angeboten von der
Kinderbetreuung bis zur flexiblen Arbeitszeit-Regelung als attraktive
Arbeitgeber profilieren. „Konkrete Zahlen zur Wertigkeit oder
Wirksamkeit von Benefits gab es bislang nicht“, sagt Kienbaum-Berater
und Studienleiter Matthias Kopiske gegenüber –Capital–. „Viele
Personalverantwortliche sind sich über mögliche Einspar-Potenziale
bei ihren Kompensationspaketen nicht im Klaren, einigen ist nicht
einmal die Investitionssumme bekannt.“

Gut ein Drittel der Personalverantwortlichen geht laut
Kienbaum-Umfrage davon aus, dass Mitarbeiter für ein attraktives
Nebenleistungspaket auf Gehalt verzichten würden. Zwei Drittel
glauben, dass Mitarbeiter im Schnitt rund zehn Prozent Einbußen beim
Jahresgehalt hinnehmen würden. Die Kununu-Daten zeigen dagegen, dass
es sogar mehr ist: Junge Mitarbeiter im Alter von 18 bis 29 Jahren
würden einen Abschlag von durchschnittlich 13,4 Prozent akzeptieren.
Bei Einstiegsgehältern von im Durchschnitt 1.000 bis 2.000 Euro netto
im Monat sind das erhebliche Abschläge. Selbst erfahrene Mitarbeiter
jenseits der 40, von denen viele eher in den oberen Gehaltsklassen
über 3.000 Euro netto liegen, sind noch zu einem Abschlag von rund
elf Prozent bereit. „Wir sind überrascht, auf wie viel Mitarbeiter
verzichten würden, und das weitgehend unabhängig von Alter oder
Berufserfahrung“, sagt Kununu-Manager Allard van der Veen.

Was zählt sind laut Umfrage vor allem die bodenständigen, eher
unspektakulären Angebote, die vor allem mehr Freiheit oder Sicherheit
beinhalten. Dementsprechend sind flexible Arbeitszeiten für 75
Prozent der Mitarbeiter das Wichtigste. Für die Unternehmen steht
dagegen die betriebliche Altersversorgung an erster Stelle der
wichtigsten Nebenleistungen (84 Prozent). Für die Mitarbeiter kommt
dieser Punkt mit 58 Prozent immerhin gleich an zweiter Stelle. Zu den
Top-Benefits zählen für Arbeitgeber wie Arbeitnehmer auch
Home-Office-Optionen, private Internet-Nutzung, Diensthandys,
Parkplätze, Firmen-Events, individuelle Coachings und
Gesundheitsmaßnahmen. Diese Extras bewerten Mitarbeiter als sehr
attraktiv, viele halten sie sogar für selbstverständlich. Aus der
Reihe tanzen zwei Wünsche: Firmenwagen und Mitarbeiterbeteiligungen.
Die zählen für viele nicht zum erwarteten Standard-Angebot, sie
werden aber sehr geschätzt.

Die Kienbaum-Umfrage basiert auf Antworten von über 130
Personalverantwortlichen. Sie repräsentieren mehr als 390.000
Mitarbeiter, für die sie zuständig sind. Kununu hat über seine
Beschäftigten-Datenbank rund 11.000 Antworten bekommen.

Pressekontakt:
Jenny von Zepelin, Redaktion –Capital–,
Tel. 030/220 74-5114, E-Mail zepelin.jenny@capital.de
www.capital.de

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