
   Dortmund. Muskel- und Skeletterkrankungen verursachen unverändert 
die meisten Fehltage in Westfalen-Lippe. Mit 25 Prozent liegt deren 
Anteil an den gesamten Fehltagen mit großem Abstand an erster Stelle.
Auf den weiteren Plätzen folgen Verletzungen und Vergiftungen (11,9 
%), Atemwegserkrankungen (11,7 %) und psychische Erkrankungen (9,5 
%). Zu diesem Ergebnis kommt der aktuelle Gesundheitsbericht 2012 der
AOK NORDWEST, der heute in Dortmund vorgestellt wurde. „Insbesondere 
wegen Rückenbeschwerden wurden die Arbeitnehmer im vergangenen Jahr 
krankgeschrieben“, erklärte Dr. Dieter Paffrath, stellvertretender 
Vorstandsvorsitzender der AOK NORDWEST. Mit speziellen 
Präventionsangeboten für ihre Versicherten und für die Betriebe im 
Land soll dieser Entwicklung entgegenwirkt werden, kündigte Paffrath 
an.
   Muskel- und Skeletterkrankungen insgesamt sorgen seit vielen 
Jahren in Westfalen-Lippe für die meisten Fehltage. Allein in 2012 
waren es über 4,5 Millionen. Insbesondere Rückenschmerzen sind weit 
verbreitet. Das bestätigt auch eine aktuelle Umfrage für 
Westfalen-Lippe, die von der AOK in Auftrag gegeben wurde: 44,6 
Prozent der Befragten ab 18 Jahren gaben an, in den letzten zwölf 
Monaten unter Rückenproblemen zu leiden. Bei den meisten der 
Befragten waren die Schmerzen so stark, dass sie sich in ärztliche 
Behandlung begeben und Schmerzmittel einnehmen mussten. Über 50 
Prozent der Befragten glauben sogar, dass die Rückenschmerzen im 
Zusammenhang mit ihrer beruflichen Tätigkeit stehen. „Eine 
spezifische, körperliche Ursache für Rückenschmerzen kann allerdings 
nur selten diagnostiziert werden“, sagt Prof. Dr. Michael Tiemann, 
AOK-Präventionsexperte. Denn mehr als 80 Prozent aller 
Rückenschmerzen sind unspezifisch.
Spezielle Präventionsangebote gegen Rückenschmerzen
   Hilfe gegen Rückenschmerzen bieten vor allem regelmäßige Bewegung,
Abbau von Stress, ergonomische Arbeitsplatzveränderungen und 
Informationen über die Entstehung von Rückenschmerzen und einen 
adäquaten Umgang damit. „Das wichtigste für einen gesunden Rücken ist
regelmäßige Bewegung. Diese kräftigt die Muskeln, stabilisiert die 
Wirbelsäule und fördert die körperliche Fitness und 
Leistungsfähigkeit. Schonung und Inaktivität dagegen schwächen den 
Rücken.“, so Tiemann. Hilfe bietet die AOK NORDWEST den Menschen in 
Westfalen-Lippe mit speziellen Präventionsangeboten. Allein im 
vergangenen Jahr wurden rund 1.300 Bewegungskurse durchgeführt, an 
denen sich 14.500 Personen beteiligten. Die Teilnahme für AOK-Kunden 
ist kostenfrei. Neu ist das Online-Programm „90 Tage Rückenfit“. Hier
erhalten die Teilnehmer Tipps, Infos und Video-Übungen, die auf ihre 
persönlichen Bedürfnisse zugeschnitten sind.
Krankenstand gestiegen
   Insgesamt stieg der Krankenstand bei den rund 893.000 
erwerbstätigen AOK-Mitgliedern in Westfalen-Lippe im Jahr 2012 
gegenüber dem Vorjahr geringfügig von 5,4 Prozent auf 5,5 Prozent an 
und lag damit leicht über dem Bundesschnitt von 4,9 Prozent. 
Innerhalb von Westfalen-Lippe ist der Krankenstand unterschiedlich 
ausgeprägt: In den Regierungsbezirken Münster und Detmold lag er bei 
jeweils 5,5 Prozent, in Arnsberg hingegen bei 5,8 Prozent. „Die 
Ursache liegt in der unterschiedlichen Branchen-Struktur und in der 
jeweiligen Altersstruktur der Bevölkerung“, erklärte Dr. Paffrath.
   Auffällig ist auch ein deutlicher Zusammenhang zwischen 
Krankenstand und Lebensalter: Liegt der Krankenstand bei 
Arbeitnehmern bis zum 35. Lebensjahr bei rund vier Prozent, steigt er
mit zunehmenden Alter kontinuierlich auf 9,4 Prozent bei den Frauen 
und 10,2 Prozent bei den Männern in der Altersgruppe der 60- bis 
64-Jährigen.
Höchste Fehlzeiten in den Berufsgruppen Ver- und Entsorgung
   Die höchsten Fehlzeiten gibt es in Westfalen-Lippe in den 
Berufsgruppen Ver- und Entsorgung (33,1 Tage), Industrielle Gießerei 
(29,2 Tage) und Dialogmarketing (28,9 Tage). Die niedrigsten 
Fehlzeiten sind in den Berufsgruppen der Hochschullehre und 
-forschung (3,3 Tage), Softwareentwicklung (6,4 Tage) und angestellte
Ärzte (7,4 Tage) festzustellen.
Psychische Erkrankungen nehmen weiter zu
   Die Zahl der Ausfalltage, die durch psychische Erkrankungen 
verursacht wurden, stiegen allein zwischen 2010 und 2012 um 23 
Prozent an: Diese dauern mit durchschnitt-lich 23,5 Kalendertagen je 
Fall mehr als doppelt so lange wie der Durchschnitt der allgemeinen 
Krankheitsdauer mit 11,4 Tagen je Fall im Jahr 2012. „Zeitdruck und 
Stress sowie Arbeitsverdichtungen nehmen offenbar weiter zu. Für 
viele Menschen besteht zunehmend die Gefahr, von zwei Seiten 
gleichzeitig auszubrennen, vom Beruf her und durch familiäre 
Belastungen“, erklärt AOK-Vorstand Dr. Paffrath.
Mit AOK-Angeboten Gesundheitsrisiken in Betrieben reduzieren
   Die AOK NORDWEST unterstützt die Betriebe in Westfalen-Lippe mit 
speziellen Maßnahmen zur Gesundheitsförderung dabei, arbeitsbedingte 
Gesundheitsgefahren zu identifizieren und abzubauen. „Mit unserem 
AOK-Service –Gesunde Unternehmen– helfen wir den Firmen bei der 
Planung und Durchführung präventiver Maßnahmen. So können 
krankheitsbedingte Fehlzeiten und Lohnnebenkosten reduziert, die 
Gesundheit und Mitarbeiterzufriedenheit als Wettbewerbsvorteil 
genutzt und die Produktivität erhöht werden“, so Paffrath. Pro Jahr 
werden dabei rund 60.000 Beschäftigte durch Projekte und Maßnahmen in
den Unternehmen erreicht.
   Mehr Informationen zu den AOK-Angeboten zur betrieblichen 
Gesundheitsförderung gibt es unter www.aok-bgf.de/nw im Internet.
Pressekontakt:
AOK NORDWEST, Direktion Dortmund
Jens Kuschel, Pressesprecher
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