Auf der Suche nach Nachhaltigkeit: die Leder-Branche im Umbruch

Leder zeichnet sich zwar durch seine Langlebigkeit aus und ist im Vergleich zu anderen Materialien strapazierfähig. Allerdings ist die Herstellung des Leders in Bezug auf die Nachhaltigkeit oftmals ein rotes Tuch. Viele Konsumenten setzen auf Leder, da es sich weich und angenehm anfühlt. In den vergangenen Jahren spielen aber Nachhaltigkeit und der ökonomische Fußabdruck eine immer größere Rolle. Auf diesen Zug springen auch Lederhersteller auf.

Wie wird nachhaltiges Leder hergestellt?

Ob Taschen, Schuhe oder der AirTag Anhänger – Leder ist aus vielen Bereich unseres täglichen Lebens nicht mehr wegzudenken. Da Leder meist aus Rinderhaut hergestellt wird, ist hier die Krux begraben. Die Rinderhaltung ist ein wesentlicher Verursacher bei der CO2-Emission. In den vergangenen Jahren wurden rund 40 Prozent aller Rinderhaltung ausschließlich für die Gewinnung von Leder geführt. Für den ökonomischen Fußabdruck ist dieser Umstand ein Desaster.

Was ist nachhaltiges Leder?

Wer dennoch nicht auf das weiche und anschmiegsame Leder verzichten möchte, sollte auf die Herstellung und die Produktion achten. Oftmals wird Leder mit giftigen Chemikalien bearbeitet. Vor allem in Ländern, in denen die Nachhaltigkeitskriterien nicht hochgehalten werden, gehen mit diesen Chemikalien sorglos um.

Produkte, die das IVN Siegel aufweisen, garantieren, dass das Leder nicht nur nachhaltig hergestellt wurde. Es lässt sich zudem der Produktionsweg nachverfolgen. So haben Konsumenten im Blick, woher das Leder stammt und in welchen Betrieben es hergestellt und bearbeitet wurde. Eine Alternative stellt der Kauf von Secondhand-Ware dar. In Secondhand-Läden gibt es wahre Fundstücke und Raritäten zu finden, mit denen der ökologische Fußabdruck klein gehalten werden kann.

Leder, das pflanzlich gegerbt wird

Leder lässt sich auch mit pflanzlichen Mitteln gerben, sodass weitgehend auf Chemikalien verzichtet werden kann. Das vegetabil gegerbte Leder weist keine Giftstoffe auf. Allerdings nimmt auch die pflanzliche Gerbung Ressourcen und Zeit in Anspruch. Der Gerbungsprozess nimmt mehr Zeit in Anspruch als bei dem Einsatz chemischer Mittel. Im Durchschnitt muss mit einem Gerbungsprozess von 20 bis 30 Monaten gerechnet werden. Die pflanzliche Gerbung ist zwar schonend zur Umwelt, aber leider noch nicht das ideale Maß der Dinge.

Gibt es veganes Leder?

Veganes Leder kann nicht mit Kunststoff Leder verglichen werden. In den vergangenen Jahren wurde in diesem Bereich nachgerüstet. Veganes Leder fühlt sich gut an und ist anschmiegsam. Kork, Reis und Ananasblätter eignen sich wunderbar für die Herstellung von veganem Leder. Die vegane Lederform bringt nicht nur die Nachhaltigkeit mit sich, sondern ist kostengünstiger als Tierleder.

Immer mehr Designer setzen auch bei Leder auf Nachhaltigkeit

Die Nachhaltigkeit und der ökologische Fußabdruck machen auch vor der Welt der Designer nicht Halt. Immer mehr Designer haben sich die Nachhaltigkeit auf ihre Fahnen geschrieben und setzen dieses Motto geschickt um. Es gibt bereits Labels, die auf den Einsatz von tierischen Produkten vollständig verzichten. Neben Stella McCartney setzen auch Labels wie Burberry und Studio Gyzell bereits auf veganes Leder.

Das Wichtigste zum Schluss

Da Nachhaltigkeit in den vergangenen Jahren zu einem Credo wurde, kommt auch die Lederindustrie diesem Trend nicht aus. Natürlich stellt Leder ein Abfallprodukt der Fleischindustrie dar, wodurch Nachhaltigkeit festgemacht werden kann. Allerdings zeigte sich in den vergangenen Jahren, dass Rinderhaltung eigens der Herstellung von Leder dient. Das Nachhaltigkeitsprinzip geht bei diesem Vorhaben vollkommen verloren. Wer auf Nachhaltigkeit und Tierschutz setzt, sollte beim Lederkauf umdenken. Das IVN Siegel gibt bereits einen ersten Hinweis auf nachhaltige Produktion. Veganes Leder und pflanzlich gegerbtes Leder nehmen in den vergangenen Jahren immer mehr Fahrtwind auf.