Die Telekom-Control-Kommission (TKK) hat heute die
Versteigerung von Frequenzen im Bereich 2,6 GHz abgeschlossen. Die
Gesamteinnahmen betragen 39.527.109 Euro und gehen an den Bund. Die
Einnahmen liegen damit weit über dem Mindestgebot von 7,4 Millionen
Euro.
An der Auktion beteiligten sich alle 4 österreichischen
Mobilfunknetzbetreiber. Im Detail bringt sie folgende Aufteilung der
Frequenzen.
A1 Telekom Austria AG erwirbt 2×20 MHz im gepaarten und 25 MHz im
ungepaarten Bereich, Hutchison 3G Austria GmbH 2×20 MHz im gepaarten
und 25 MHz im ungepaarten Bereich.
Orange Austria Telecommunication GmbH erwirbt 2×10 MHz im
gepaarten Bereich, T-Mobile Austria GmbH 2×20 MHz ebenfalls im
gepaarten Bereich.
Die Regulierungsbehörde erwartet, dass die Frequenzen primär für
schnelle mobile Breitbanddienste in Ballungsgebieten z.B. mit der
Technologie LTE (Long Term Evolution) verwendet werden. Dr. Georg
Serentschy, Geschäftsführer der RTR-GmbH für den Fachbereich
Telekommunikation, erklärt: „Mit der LTE-Technologie kann ein
funkbasierter Breitbandzugang mit Spitzengeschwindigkeiten von bis zu
100 MBit/s erreicht werden. Diese Zusatzfrequenzen sind wichtig, da
die Nutzung von mobilem Breitband in den letzten Jahren stark
angestiegen ist und es in Ballungsgebieten oft zu
Versorgungsengpässen gekommen ist. Die Betreiber können nun den
Endkunden Breitbanddienste mit hoher Kapazität anbieten.“
Neues Auktionsdesign mit neuer Auktionssoftware
Für diese Auktion wurde ein neuartiges Auktionsformat eingesetzt,
welches den Bietern größtmögliche Flexibilität hinsichtlich ihrer
Bietstrategie erlaubt und zudem eine effiziente Frequenzzuteilung
gewährleistet. Beispielsweise ist sichergestellt, dass ein Betreiber
nur zusammenhängende Frequenzpakete erwerben kann. Damit wird eine
Zersplitterung des Spektrums, wie sie in der Vergangenheit bisweilen
erfolgte, verhindert.
Die sogenannte kombinatorische Clock-Auktion gliedert sich in die
Vergabephase und die Zuordnungsphase. In der Vergabephase wird in
einem zweistufigen Verfahren ermittelt, welches Unternehmen wie viele
Frequenzpakete erhält. In der Zuordnungsphase wird dann entschieden,
welche konkreten Frequenzpakete die erfolgreichen Bieter bekommen. Es
wird die konkrete Lage der jeweiligen Frequenzpakete im Spektrum
festgelegt.
Im Gegensatz zu den meisten anderen europäischen
Regulierungsbehörden, welche die gesamte Abwicklung an
Beratungsunternehmen auslagern, führte die RTR-GmbH im Auftrag der
TKK die Auktion selbst durch. Dadurch ergibt sich eine deutliche
Kostenersparnis für den Sektor. Nach den Vorgaben der
Regulierungsbehörde entwickelte ein österreichisches
Softwareunternehmen eine maßgeschneiderte Auktionssoftware. Die
Abwicklung der aktuellen Auktion erfolgte dezentral über das
Internet, die Bieter konnten von ihren Unternehmenssitzen aus bieten.
Die Auktion verlief ohne technische Probleme.
Nach Abschluss der Auktion ist nunmehr die bescheidmäßige
Zuteilung der Frequenzen vorgesehen. Die TKK wird voraussichtlich im
Oktober das Verfahren abschließen.
Rückfragehinweis:
Rundfunk und Telekom Regulierungs-GmbH,
MMag. Daniela Andreasch
Tel.: (++43-1) 58 058/106, Fax: (++43-1) 58 058/9106,
mailto:daniela.andreasch@rtr.at