Ausbilderschein absolvieren – Voraussetzungen, Dauer, Kosten

Jedes Unternehmen, das ausbilden möchte, muss mindestens einen Mitarbeiter mit Ausbilderschein beschäftigen. Schließlich ist es keine leichte Aufgabe, Verantwortung für die Auszubildenden eines Betriebes zu übernehmen. Mit dem Ausbilderschein soll gewährleistet werden, dass der Ausbilder auch dazu imstande ist, die Fachkräfte von morgen zu begleiten und anzuleiten. Aber welche Voraussetzungen gelten eigentlich, wenn man den AdA-Schein machen möchte? Wie viel Zeit muss aufgewendet werden? Und mit welchen Kosten sollte man rechnen?

Die Ausbildereignungsverordnung (AEVO) bildet die rechtliche Grundlage für den Erwerb des Ausbilderscheins. Dort sind alle relevanten Informationen festgehalten, um den Ausbilder-Schein erwerben zu können. Wer ihn in der Tasche hat, ist übrigens nicht nur für die Erstausbildung seiner Schützlinge verantwortlich. Auch die berufliche Fortbildung sowie berufliche Umschulungen fallen in den Zuständigkeitsbereich des Ausbilders.

Welche Voraussetzungen müssen für den Ausbilderschein erfüllt werden?

Prinzipiell kann den Ausbilderschein jeder machen. Es gibt nur wenige Voraussetzungen, die erfüllt werden müssen. Zu ihnen gehören folgende:

  • Volljährigkeit wird vorausgesetzt – ansonsten gibt es keine Altersbeschränkung.
  • Zwar braucht man weder eine abgeschlossene Ausbildung noch ein abgeschlossenes Studium. Allerdings ist eine wichtige Voraussetzung, das eigene Berufsfeld zu kennen und die Tätigkeit zu beherrschen. Das setzt voraus, dass man mehrere Jahre in seinem Beruf gearbeitet hat.
  • Zur fachlichen kommt die persönliche und charakterliche Eignung dazu. Liegen Gründe vor, die gegen eine Beschäftigung von Jugendlichen sprechen – zum Beispiel die Verurteilung zu einer Haftstrafe aufgrund einer Straftat oder der Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz – ist die persönliche Eignung nicht gegeben.
  • Damit die Ausbildungsinhalte gut vermittelt werden können, sind einige Soft Skills von Vorteil.

Seit einiger Zeit gibt es den Online Ausbilderschein, mit dem man sich online auf den Ausbilderschein vorbereiten kann. Die Prüfungen müssen aktuell jedoch weiterhin bei der zuständigen IHK/HKW abgelegt werden. Einen Anbieter mit Vorbereitungskurs im Wohnumfeld zu haben, ist damit keine Grundvoraussetzung mehr für den Ausbilderschein.

Wie lange dauert der Ausbilderschein?

Um die Fachkräfte von morgen ausbilden zu können, wird in der Ausbildereignungsprüfung neben Praxiserfahrung aus dem eigenen Berufsfeld Wissen aus rechtlichen, pädagogischen und psychologischen Bereichen abgefragt. Um dafür gewappnet zu sein, empfiehlt es sich, einen Vorbereitungskurs zu besuchen. Je nach Kursart kann dieser einige Tage bis hin zu wenigen Wochen dauern. Der Hauptausschuss des Bundesinstituts für Berufsbildung gibt als Richtwert eine Lehrgangsdauer von 115 Unterrichtsstunden an.

Die Ausbildereignungsprüfung selbst gliedert sich in einen theoretischen und in einen praktischen Teil (Unterweisung). Der schriftliche Prüfungsteil kann zwischen drei und vier Stunden dauern. Der praktische Teil dauert etwa 30 Minuten.

So viel kostet der AdA-Schein

Die Ausbilderschein Kosten können je nach Handwerkskammer stark variieren. Für die Prüfungsgebühren werden etwa 100 bis 300 Euro fällig. Hinzu kommen eventuelle Kosten für Vorbereitungskurse. Auch diese schwanken je nach Anbieter und können bei 400 bis über 1.000 Euro liegen.

Mit Bildungsprämie, Weiterbildungsstipendium sowie Programmen einzelner Bundesländer gibt es die Möglichkeit, eine Förderung in Anspruch zu nehmen. Auch das Gespräch mit dem Arbeitgeber kann lohnen, bieten Ausbilder doch einen hohen Mehrwert für Unternehmen.