Zum heute vom Bundeskabinett beschlossenen Berufsbildungsbericht 2010 erklaert die stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion Dagmar Ziegler:
Die Debatte um einen angeblichen Mangel an geeigneten Bewerberinnen und Bewerbern um Ausbildungsplaetze ist nur die halbe Wahrheit. Richtig ist: Zu viele junge Menschen verlassen die Schule ohne Abschluss und ohne ausreichend auf die Arbeitswelt vorbereitet zu sein. Richtig ist aber auch: Es gibt immer noch eine strukturelle Luecke beim betrieblichen Ausbildungsangebot. Diese Feststellung gehoert zur ganzen Wahrheit dazu.
Aus dem Berufsbildungsbericht geht hervor, dass im Ausbildungsjahr 2009 von 533.000 Bewerberinnen und Bewerbern ueber 180.000 junge Menschen nicht in Ausbildung vermittelt wurden. Bei weiteren 96.000 ist der Verbleib unbekannt. Ueber 80.000 Jugendliche waren am Ende des Ausbildungsjahres immer noch aktiv auf der Suche. Niemand kann ernsthaft behaupten, dass das ausschliesslich ein Problem mangelnder Ausbildungsreife ist.
Die Wahrheit liegt wie so oft in der Mitte.
Die offizielle Ausbildungsstatistik, bei der am Ende des Jahres mehr freie Plaetze als unversorgte Bewerberinnen und Bewerber uebrig bleiben, ist unehrlich. Die Statistik muss transparenter werden. Und allen muss klar sein, dass wir nicht nur mehr Engagement brauchen, um alle Jugendliche fruehzeitig fit fuer die Ausbildung zu machen, sondern dass auch alles getan werden muss, um mehr betriebliche Ausbildungsplaetze zu schaffen.
Wer gute Politik fuer junge Menschen machen will, muss bei der ganzen Wahrheit bleiben.
© 2010 SPD-Bundestagsfraktion
Pressestelle
Internet: http://www.spdfraktion.de
E-Mail: presse@spdfraktion.de
Tel.: 030/227-5 22 82
Fax: 030/227-5 68 69