Azubi-Bewerber mögen es persönlich – bei der Suche nach dem
Ausbildungsplatz ist die „persönliche Empfehlung“ durch Eltern und
Freunde der wichtigste Weg. In der Auswahl wünschen sich die
Bewerber, dass stärker auf ihre Persönlichkeit als auf ihre
Schulnoten geblickt wird. Das sind Ergebnisse der Studie
„Azubi-Recruiting Trends 2016“. Für die von Prof. Dr. Christoph Beck
(Hochschule Koblenz) wissenschaftlich begleitete Untersuchung hat der
Ausbildungsspezialist u-form Testsysteme in diesem Jahr 4.638 Azubis,
Schüler und Ausbildungsverantwortliche befragt.
Sinn, Work-Life und Lernen
Die Studie bietet einige Überraschungen. „Karriere“ spielt als
Argument für die Attraktivität eines Ausbildungsunternehmens zunächst
eine nachgeordnete Rolle. Bei der Antwort auf die Frage „Welche drei
Dinge sind Dir im Rahmen Deiner beruflichen Karriere besonders
wichtig?“ kristallisieren sich drei Kriterien heraus, die eine große
Mehrheit der Azubis für wichtig hält: „eine sinnvolle Tätigkeit
auszuüben“ (64,9%), „Ausgewogenheit zwischen Beruf und Freizeit“
(60,2%) sowie „immer mehr zu lernen“ (52,9%). Unter den wichtigsten
Gründen für die Wahl des Ausbildungsbetriebs liegen die Faktoren
„Nähe zum Wohnort“ (40,4%) und „Jobsicherheit“ (33,4%) vorn.
Empfehlungen bei der Suche nach dem Ausbildungsplatz
Für angehende Azubis ist der persönliche Rat – zum Beispiel von
Freunden und Eltern – aktuell die wichtigste Informationsquelle für
die Suche nach einem Ausbildungsplatz. „Persönliche Empfehlungen“
werden von 46,8% „häufig“ oder „sehr häufig“ für die Suche nach einem
Ausbildungsplatz genutzt, Anzeigen in Online-Jobbörsen mit
Azubi-Fokus dagegen nur von 34,5%. Arbeitgeberbewertungsplattformen
wie kununu, die durchaus Empfehlungscharakter haben, nutzen nur 14,2%
der Befragten „häufig“ oder „sehr häufig“.
Persönlichkeit im Auswahlverfahren
Im Auswahlverfahren mögen es angehende Azubis persönlich. 88,6%
der Azubis fänden es gut, wenn Ausbildungsbetriebe neben Leistungs-
auch Persönlichkeitsaspekte testen würden. 59,5% wären für ein
Testverfahren in der Erstauswahl offen, das die Auswahl auf der
Grundlage von Schulnoten ersetzt. Bei den Ausbildungsverantwortlichen
herrscht Skepsis gegenüber der Auswahl nach Schulnoten. 47,6% von
ihnen machen zum Beispiel regelmäßig die Erfahrung, dass die
Schulnoten schlechter sind als die „tatsächliche Leistungsfähigkeit
der Bewerber“.
Stand in den Betrieben, Digitalisierung und Industrie 4.0
Die befragten Azubis stimmen zu 87,7% der Aussage „eine Ausbildung
ist etwas Solides und studieren kann ich immer noch“ zu. Aus der
Sicht der meisten Ausbildungsverantwortlichen hat die duale
Ausbildung im Betrieb einen guten Stand: 65,6% bewerten die
„finanziellen Ressourcen“ für die duale Ausbildung als „gut“ oder
„sehr gut“. In immerhin 64,1% der befragten Betriebe misst die
Geschäftsleitung der Ausbildung eine „hohe“ oder „sehr hohe“
Bedeutung bei. Defizite gibt es beim Thema Digitalisierung und
Industrie 4.0: In nur 16,5% der befragten Ausbildungsbetriebe sind
die Ausbilder speziell für die mit diesen Veränderungsprozessen
verbundenen Inhalte geschult.
Flüchtlinge: Große Mehrheit sieht keine Konkurrenzsituation
Auf die Frage „Siehst du Flüchtlinge als mögliche Konkurrenten auf
dem Arbeitsmarkt an?“ antworteten 75,1% der befragten Azubis mit
„Nein“ und 24,9% mit „Ja“. Von den befragten Ausbildungsbetrieben
machen 16,4% Ausbildungsangebote für Flüchtlinge. 90,5% der Betriebe
sehen fehlende Sprachkenntnisse als das größte Integrationshemmnis.
Richtige Anrede für angehende Azubis: Sie oder Du?
Von den teilnehmenden Ausbildungsbetrieben duzen 39,5% ihre
Azubi-Bewerber auf Karriereseiten oder in Flyern, 55,7% bleiben beim
traditionellen „Sie“. Unter den Azubis bevorzugen 42,2% das „Du“ auf
Karrierewebsites und in Azubi-Flyern, 36,7% ist es „egal“. Dennoch
sollten nicht alle Unternehmen auf das „Du“ umsteigen, empfiehlt
Felicia Ullrich, Geschäftsführerin von u-form Testsysteme und
Initiatorin der Studie. „Das ist in erster Linie eine Frage der
Glaubwürdigkeit: Findet sich das –Du– nicht nur in den
Stellenanzeigen für Azubis, sondern auch im späteren
Ausbildungsalltag wieder?“, sagt Ullrich.
Über die Studie „Azubi-Recruiting Trends 2016“
Seit sieben Jahren führt u-form Testsysteme die Studie
Azubi-Recruiting Trends durch. Von Dezember 2015 bis März 2016 haben
deutschlandweit 3.343 Azubi-Bewerber und Auszubildende sowie 1.295
Ausbildungsverantwortliche an der Online-Befragung teilgenommen.
Prof. Dr. Christoph Beck (Hochschule Koblenz, Herausgeber des
Standardwerks Ausbildungsmarketing 2.0) hat die Studie
wissenschaftlich begleitet. Unterstützt wurde die Umfrage durch den
Sourcingpartner blicksta, die Plattform zur Berufsorientierung für
Schüler. Zusätzlich zur branchenübergreifenden Edition erscheint im
Juni 2016 eine „Branchenedition Hotel und Gastronomie 2016“ der
Studie als gemeinsame Initiative von u-form Testsysteme als
Initiatorin, des DEHOGA Bundesverbands als Verbands- sowie der
Allgemeinen Hotel- und Gastronomiezeitung als Medienpartner. u-form
Testsysteme gibt zudem in Zusammenarbeit mit dem Medienpartner MM
MaschinenMarkt in diesem Jahr erstmals eine „Branchenedition
Maschinenbau“ heraus. Mit dem Erlös aus dem Verkauf der Studie
unterstützt u-form Testsysteme die Initiative JOBLINGE. Bestellung
unter www.testsysteme.de/studie.
Über die u-form Gruppe
Der U-Form-Verlag bietet Materialien zur Vorbereitung auf
IHK-Prüfungen. Das Solinger Familienunternehmen ist seit über 40
Jahren Partner der Industrie- und Handelskammern. Die u-form
Testsysteme GmbH & Co. KG wurde 2007 aus dem Verlag ausgegliedert.
Unternehmen profitieren von den über 30 verschiedenen praxisnahen und
tätigkeitsbezogenen Einstellungstests des Unternehmens. Mit opta3
bietet es eine moderne Plattform für Online-Einstellungstests und in
Form des „Bewerbernavigators“ ein elektronisches
Bewerbermanagementsystem. Beide Lösungen sind passgenau auf den
Bedarf von ausbildenden Organisationen zugeschnitten. Das Unternehmen
fördert Austausch und Wissen zum Thema Rekrutierung von
Auszubildenden, zum Beispiel durch die regelmäßig erscheinende Studie
„Azubi-Recruiting Trends“. Zu den Kunden von u-form Testsysteme
zählen namhafte Betriebe wie Kaufhof, McDonald–s, TUI, Obi, Ford,
Dräger und Henkel. Der U-Form-Verlag wurde als Ausbildungsbetrieb
2015 mit dem „Bergischen Ausbildungspreis“ ausgezeichnet, dem
Ausbildungs-Oscar des bergischen Städtedreiecks. www.testsysteme.de
www.u-form.de
Pressekontakt:
u-form Testsysteme
Geschäftsführung
Felicia Ullrich
Klauberger Straße 1
42651 Solingen
Telefon: 0212 2604980
E-Mail: f.ullrich ( ) testsysteme.de