Der Verwaltungsrat der Bundesagentur für Arbeit 
(BA) setzt sich dafür ein, dass sich die BA und ihre Partner noch 
stärker für Menschen mit ausländischen Wurzeln engagieren. Es geht 
darum, ihnen in größerem Maß Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu eröffnen
und ihre Potenziale noch besser für den Arbeitsmarkt nutzbar zu 
machen.
   Die BA und das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) 
arbeiten bereits heute intensiv zusammen, wenn es darum geht, die 
Arbeitsmarktchancen für Menschen mit Migrationshintergrund zu 
erhöhen, z. B. über Sprachförderungen. Seit Beginn des Jahres 
arbeiten die Bundesagentur und das Bundesamt im Rahmen des 
Modellprojekts „Early Intervention“ zur frühzeitigen Heranführung von
Asylbewerbern an den Arbeitsmarkt zusammen. Im Rahmen des Projekts 
werden Asylbewerber gezielt angesprochen und früh gefördert, um ihnen
eine möglichst schnelle Integration in den Arbeitsmarkt zu 
ermöglichen. An sechs Standorten des Pilotprojekts wurden Ende Juli 
270 Asylbewerber als Teilnehmer betreut und beraten. Seit 1. 
September ist Berlin als siebter Standort einbezogen.
   Um die Integration von Menschen mit Migrationshintergrund weiter 
voranzubringen, besteht bei der Förderung von Sprachkursen, der 
Anerkennung im Ausland erworbener Abschlüsse und bei der 
Qualifizierung noch erheblicher Nachbesserungsbedarf. Auf einer 
gemeinsamen Tagung im BAMF betonte Peter Clever, Vorsitzender des 
Verwaltungsrates der BA: „Die Belange der Menschen, die aus dem 
Ausland nach Deutschland gekommen sind, sind uns ein wichtiges 
Anliegen. Ihnen Perspektiven zu bieten und Hürden zu beseitigen muss 
unser vorrangiges Ziel sein. Gerade vor dem Hintergrund des hohen 
Fachkräftebedarfs müssen wir die Potenziale und Talente dieser 
Menschen viel besser erschließen und entwickeln. Insbesondere für 
unbegleitete Minderjährige und andere junge Erwachsene muss sehr 
frühzeitig der Beginn und die Beendigung einer Ausbildung rechtlich 
abgesichert werden. Asylverfahren dürfen nicht Lebensstillstand 
bedeuten.“
   Dabei spielt die Sprachkompetenz eine Schlüsselrolle. Zum Auf- und
Ausbau dieser Kompetenzen stehen zwar verschiedene Förderinstrumente 
zur Verfügung. Die Förderung muss aber nicht zuletzt angesichts der 
steigenden Zahlen an Flüchtlingen und Asylsuchenden und Zuwanderern 
aus EU-Staaten ausgebaut und verstetigt werden. Beispielsweise werden
vom BAMF organisierte und aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF) 
finanzierte berufsbezogene Deutschkurse angeboten. Da die 
Finanzausstattung des ESF in der nächsten Förderperiode geringer 
ausfallen wird, ist es aus Sicht der Projektpartner notwendig, jetzt 
die Weichen für ausreichend finanzielle Mittel und eine dauerhafte 
rechtliche Grundlage für berufsbezogene Deutschkurse für die Zukunft 
zu stellen. Der Präsident des Bundesamtes, Manfred Schmidt, betont in
diesem Zusammenhang: „Neben der Mittelausstattung geht es auch um die
Qualität und Passgenauigkeit der Sprachförderung: Einheitliche 
Qualitätsstandards sowie eine klare Ausrichtung an den konkreten 
Bedarfen der Betroffenen je nach ihren individuellen Lebenslagen sind
unser gemeinsames Ziel.“
   Weitere Herausforderungen für die Zukunft gibt es bei der 
Anerkennung von Berufsabschlüssen aus dem Ausland. Trotz der 
komplexen Zuständigkeiten bei der Anerkennung konnte in diesem Punkt 
schon viel erreicht werden, z. B. durch die Bündelung der 
Zuständigkeiten bei den „Leitkammern“ im Handwerk oder bei der „IHK 
Fosa“. Außerdem bescheinigt ein Monitoring den beratenden 
Einrichtungen eine effektive Zusammenarbeit, insbesondere den 
Erstberatungsstellen des Förderprogramms „Integration durch 
Qualifizierung (IQ)“, der Anerkennungs-Hotline des BAMF und der 
Arbeitsmarktberatung der Arbeitsagenturen bzw. Jobcentern. Es gibt 
allerdings aus Sicht des BA Verwaltungsrates noch verschiedene 
Defizite, die vor allem die Zuständigkeit der Länder betreffen. Dabei
geht es z. B. darum, bundesweit verlässliche und transparente 
Rahmenbedingungen und einheitliche Standards für die Beantragung und 
Durchführung der Anerkennungsverfahren zu schaffen. Wenn die hier 
bislang bestehenden Defizite behoben werden, könnten noch mehr 
Erfolge bei der Integration von Migrantinnen und Migranten in Arbeit 
und Gesellschaft erzielt werden. Zusätzliche Impulse werden ab 2015 
durch den neuen Handlungsschwerpunkt des Förderprogramms IQ 
„Qualifizierung im Kontext des Anerkennungsgesetz“ erwartet.
   Weitere Erfolge versprechen sich die Experten durch die Ausweitung
des Projekts „Early Intervention“.
   Informationen zum Hörfunkservice der Bundesagentur für Arbeit 
finden Sie im Internet unter www.ba-audio.de.
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