
Schöne neue Badezimmerwelt. So viel Design, so viel Flexibilität, so viel Variabilität, so viel Hightech, so viel mitdenkende Lösungen und Optionen gab es noch nie. Die volle Bandbreite der Wünsche weckenden Optionen erschließt sich den Konsumenten allerdings nur bei intensiverer Recherche. In der Tat könnten wesentlich mehr und hochwertigere Kaufimpulse ausgelöst werden, wissen auch die Branchenverbände, die sich mit Blick auf die weitere Zukunft für mehr Show und Schulung aussprechen.
Derweil herrscht allein aufgrund der anhaltend positiven Wohnungsbauperspektiven fundierter Optimismus in der Branche. Schließlich wird in Deutschland gebaut wie lange nicht mehr. Und im Vergleich zu 2013 hat das Marktvolumen des deutschen Bad- und Sanitärmarktes 2017 um knapp 12 Prozent zugelegt. Umsatz-Spitzenreiter sind dabei Badewannen, Duschen, Waschbecken und WC-Ausstattungen aus Kunststoff, die gegenüber 2016 um fast 10 Prozent zulegten. Auch die Kurzfristprognose von Marketmedia24 schreibt die positive Entwicklung fast aller Warengruppen in 2018 und 2019 noch deutlicher fort.
Gute Aussichten und volle Auftragsbücher können allerdings auch träge machen. Darauf deutete zum Beispiel erneut das schwache Interesse der Branchenbetriebe hin, sich an der gemeinsamen Verbraucherinitiative zu beteiligen. Dabei liegen seit mehr als 30 Jahren noch immer über zwei Millionen Bäder sozusagen brach. Umsatzpotenzial, das aktiv erschlossen werden will. Das gelingt den angestammten Vertriebswegen in unterschiedlichem Maß. Mangelnde Abschlussquoten ermittelte eine Forsa-Umfrage zum Beispiel für die Baumärkte, während die Marktanteile des Facheinzelhandels seit 2013 Jahr für Jahr sinken.
Die übrigen stationären Wettbewerber haben das Fürchten jedoch noch nicht gelernt. Schließlich hat der Online-Tsunami in dieser Branche gerade mal die 10 Prozentmarke hinter sich gelassen. Allerdings nimmt die Dynamik dieser Marktteilnehmer zu, warnen die Marktforscher in Köln.