Wenn es nicht so ernst wäre, müsste man
tatsächlich darüber lachen: Die USA stehen wieder einmal vor der
Pleite. Zum Lachen ist es, weil man eigentlich gar nicht glauben
will, dass die größte Volkswirtschaft der Welt bankrottgehen kann.
Außerdem erschallt der Schreckensruf immer wieder. Zum letzten Mal
blickten die USA 2011 in den finanziellen Abgrund. Aber dann kriegten
doch alle die Kurve. Nein, Bange machen gilt nicht. Auch dieses Mal
werden sich Kongress und Präsident wieder zusammenraufen. Das
Vertrauen in die Vernunft der Handelnden ist grenzenlos. Niemand auf
der Welt rechnet wirklich damit, dass in den USA etwas aus dem Ruder
laufen könnte. Was anderes ist gar nicht denkbar: In letzter Minute
einigen sich die Kontrahenten, die Schuldenobergrenze von derzeit
16,7 Billionen Dollar anzuheben. Dann kann der amerikanische Staat
weiter Schulden machen. Der Spuk ist vorbei. Ende gut, alles gut!
Aber ganz so einfach ist es nicht. Denn das dicke Ende kommt noch.
Wahrscheinlich nicht in naher Zukunft, aber auf lange Sicht ist die
wachsende Staatsschuld eine Zeitbombe. Irgendwann wird sie hochgehen.
Entscheidend für den großen Knall ist das Verhältnis von Verschuldung
und Bruttoinlandsprodukt. Es beträgt inzwischen 108 Prozent. Wächst
es weiter, schwächen die Schulden die Leistungsfähigkeit der
amerikanischen Volkswirtschaft. Was das heißt, kann man derzeit an
den hoch verschuldeten Südländern der EU studieren.
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