Badische Neueste Nachrichten: Die Unsicherheit wächst

Im Nahen Osten werden die Karten neu gemischt:
Ägyptens neuer Präsident Mohammed Mursi streckt bereits die Fühler
Richtung Teheran aus. Nicht nur in Israel mehren sich die
Sorgenfalten im Gefolge des „arabischen Frühlings“. Zwar freut man
sich in den westlichen Hauptstädten über die demokratischen
Entwicklungen in den Maghreb-Staaten und im Nahen Osten. Die
geopolitischen Umwälzungen, die damit verbunden sind, sorgen
allerdings für eine neue Unsicherheit in der Krisenregion. Was wird
aus dem einst gefeierten Friedensvertrag der Ägypter mit Israel?
Hosni Mubarak, der geschasste Pharao, war zwar auch kein wirklicher
Freund Israels, aber auf ihn war einigermaßen Verlass, wenn es um die
Einhaltung internationaler Verträge ging. Die Zukunft wird zeigen,
welchen Weg Ägypten in Zeiten der Muslimbruderschaft einschlagen
wird. Kurz vor der Stichwahl hat sich das Militär zusätzliche
Mitspracherechte gesichert und die Machtvollkommenheit des
Präsidenten eingeschränkt. So leicht will sich der Militärrat das
Zepter nicht aus der Hand nehmen lassen. Die Militärs profitieren am
meisten von den Milliardenzahlungen aus den USA, die versiegen
würden, wenn sich Ägypten zu sehr zum Störenfried in der Region
mausern würde. Eine Hoffnung bleibt: Bevor Mursi sich mit ganzer
Kraft der Außenpolitik widmen kann, muss er seine Wahlversprechen
einlösen. In den Armenvierteln der Hauptstadt und in den wenig
entwickelten ländlichen Regionen haben die Muslimbrüder die meisten
Stimmen geholt. Jetzt geht es darum, die Lebensbedingungen der
Tagelöhner zu verbessern.

Pressekontakt:
Badische Neueste Nachrichten
Klaus Gaßner
Telefon: +49 (0721) 789-0
redaktion.leitung@bnn.de

Weitere Informationen unter:
http://