Dass die EU derzeit kein Thema mehr ist in
Ankara, liegt nicht nur an Erdogan. Die EU selbst hat es in den
vergangenen Jahren versäumt, auf die Türkei zuzugehen. Ankara wurde
mit mehr oder weniger glaubhaften Begründungen auf Abstand gehalten,
weil sich die Europäer bis heute nicht einig sind, ob sie das
muslimische Land nun aufnehmen wollen oder nicht. Während die EU
zögerte, verloren viele Türken die Lust auf Europa. Erdogans
EU-Skepsis ist eine Folge dieser Enttäuschung. Zudem haben die
konservativen Wähler des Premiers ganz andere Vorstellungen von
demokratischen Reformen als die türkischen Erdogan-Gegner oder die
Europäer.
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