Badische Neueste Nachrichten: Gut gefahren

Die Schweiz bleibt sich treu. Wie vor wenigen
Monaten auch die Österreicher, votierten die Schweizer für ihre
Wehrpflicht. Während die Österreicher ihre Armee aber so klein und
unterfinanziert wie möglich halten, verfügt die Schweiz über eine
respektable Streitmacht, deren Kern das Milizsystem und deren
inhaltliche Begründung die Neutralität ist. Die Schweizer bekannten
sich bereits zum wiederholten Mal zu ihrer Armee, denn erneut
versuchte eine linke Minderheit, den Ausstieg aus der Wehrpflicht zu
erzwingen und scheiterte damit grandios. Die Schweiz folgt damit
nicht dem als Irrweg erkannten Ausstieg aus der Wehrpflicht wie es
Deutschland getan hat. Die Bundesrepublik tut sich inzwischen schwer
damit, genügend Nachwuchs für die Bundeswehr zu finden. Im Alpenland
gilt die Wehrpflicht-Armee auch als Schmelztiegel, der die
Integration junger Schweizer mit Migrationshintergrund erleichtert
und die verschiedenen Sprachengruppen vereint. Die Schweizer Miliz,
eine hochgerüstete Armee die sich fast ausschließlich auf
Wehrpflichtige und Reservisten stützt, schrumpfte zwar in den
vergangenen Jahren. Doch das Konzept bleibt und das heißt: Keinen
möglichen Konflikt ausschließen und dafür gewappnet sein. Damit ist
die Schweiz viele hundert Jahre lang gut gefahren. Dem Zeitgeist, der
in anderen Ländern weht, misstraut sie mit Recht.

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Klaus Gaßner
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