Zum X-ten Mal versuchen die Vereinten Nationen,
mit Verhandlungen auf Zypern eine Wiedervereinigung der Insel zu
ermöglichen. Da alle bisherigen Bemühungen gescheitert sind, will
niemand in verfrühten Jubel über eine Lösung für ein Problem
ausbrechen, das die Weltorganisation seit 50 Jahren beschäftigt. Und
doch gibt es einige Dinge, die den neuen Versuch von früheren
unterscheiden. Zum ersten Mal steht eine von Griechen und Türken auf
der Insel als bindend anerkannte Erklärung über das Wesen des
angestrebten neuen Staates am Anfang der Verhandlungen. Die Gespräche
haben damit ein konkretes Ziel. Noch wichtiger sind die
wirtschaftlichen und politischen Interessen der Akteure. Die
türkischen Zyprer wollen endlich aus ihrer Isolation heraus. Die
griechischen Zyprer suchen angesichts der Krise in ihrer Republik
nach neuen wirtschaftlichen und politischen Möglichkeiten. Riesige
Gasvorkommen unter dem Mittelmeer könnten Zypern reich machen – doch
ohne Lösung im Streit um die Insel könnte eine Ausbeutung schwierig
werden. Auch die USA machen Druck. Diese neuen Einsichten und
Perspektiven könnten eine Lösung möglich machen. Optimismus ist
angesichts der Gräben der letzten Jahrzehnte vielleicht fehl am Platz
– aber ganz ausgeschlossen ist ein Durchbruch nicht.
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