Große Koalitionen mit großen Mehrheiten haben
die Eigenschaft, dass die sie tragenden Parteien etwas ermüden. Vor
allem dann, wenn die Vorsitzenden von CDU und SPD, Angela Merkel und
Sigmar Gabriel, als Kanzlerin und Vizekanzler die Regierung führen.
Dies sollen die Generalsekretäre verhindern – wenn sie denn gut
ausgewählt sind. Die CDU setzt mit dem 39-jährigen Peter Tauber aus
Hessen auf einen jungen Mann, um die zuletzt unzufriedene
Parteijugend zu versöhnen. Die CSU wählte einen ebenfalls
39-Jährigen, nämlich Andreas Scheuer aus Passau. Beide sind bisher
dem größeren Publikum nicht aufgefallen, was aber kein Fehler sein
muss. Nun muss nur noch die SPD liefern, keine leichte Aufgabe nach
der zwar nicht unumstrittenen, aber allzeit präsenten Andrea Nahles.
Wenn Generalsekretäre ihre Arbeit gut machen, ist ihnen der weitere
Aufstieg sicher, siehe aktuell Hermann Gröhe, Alexander Dobrindt und
Andrea Nahles. Andernfalls sind die „Generäle“ aber auch ganz schnell
wieder weg. Man denke etwa an den unglücklichen Laurenz Meyer, der
wegen einer verkorksten Plakatkampagne gegen den damaligen Kanzler
Gerhard Schröder von Merkel den Stuhl vor die Tür gesetzt bekam. In
der CSU denkt man an Bernd Protzner, der die Erwartungen nicht
erfüllte – und natürlich an Karl-Theodor zu Guttenberg. Gerade auch
der Fall des Letzteren hat den Wert der Solidität ganz beträchtlich
erhöht, Starqualitäten stehen erst mal hinten an.
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