Badische Neueste Nachrichten: Ohne Scheuklappen

Der rasche Atomausstieg in Deutschland ist nach
der Katastrophe von Fukushima beschlossene Sache: Jetzt gilt es die
Frage zu klären, wohin mit den strahlenden Altlasten? Jahrzehntelang
galt Gorleben als guter Platz für ein atomares Endlager. Inzwischen
sind sich die Experten nicht mehr so sicher. Ohne ideologische
Scheuklappen müssen jetzt mögliche Alternativen für den einst so
schön abseits gelegenen Lagerort an der Grenze zur DDR geprüft
werden. Der Rückbau der Atommeiler kommt nur voran, wenn es auch ein
geeignetes Endlager gibt. Nicht nur für einen überschaubaren Zeitraum
von ein paar Jahrzehnten, sondern für Zehntausende von Jahren muss
die sichere Lagerung der Castoren gewährleistet sein. Mögliche
Anlieger eines künftigen Endlagers werden sich bedanken, wenn in
ihrer direkten Nachbarschaft Unbill droht. Nur eine gemeinsame
Kraftanstrengung der Politik über die Parteigrenzen hinweg kann dafür
sorgen, dass am Ende nicht das Sankt-Florians-Prinzip den Sieg
davonträgt. Es darf nicht die Maxime gelten, dort, wo der Widerstand
am besten gebrochen werden kann, dort wird gebaut. Objektive
Kriterien müssen der Maßstab für die Entscheidung sein – im Interesse
dieser Generation und im Interesse der vielen Nachfolge-Generationen.

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Klaus Gaßner
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