Zypern wird sich noch eine ganze Weile gedulden
müssen: Bei ihrem Besuch auf der Mittelmeerinsel machte Kanzlerin
Angela Merkel unmissverständlich klar, dass Hilfskredite erst fließen
werden, wenn die Regierung der Sonnen-Insel ihre Hausaufgaben gemacht
hat. Im Gefolge der Euro-Krise ist Zypern kräftig mit ins Trudeln
geraten. Ohne Hilfe aus Brüssel droht der Finanzkollaps. Aber
Solidarität mit Krisenländern kann es nur geben, wenn zumindest
mittelfristig Besserung in Sicht ist. Zypern muss seinen aus dem
Ruder gelaufenen Bankensektor neu ordnen. Die Insel-Republik gilt
inzwischen als Dorado für Geldwäscher aus der ganzen Welt.
Insbesondere russische Finanzjongleure stehen im Verdacht, das
beliebte Touristenziel dazu zu benutzen, um Schwarzgeld salonfähig zu
machen. Solange die Regierung in Zypern nicht mit aller Härte gegen
die Geldwäsche vorgeht und den Finanz-Sumpf austrocknet, sind dem
deutschen Steuerzahler Geldhilfen nicht vermittelbar. Der
Euro-Rettungsfonds dient nicht dazu, den Schlendrian anderer Länder
auf Kosten der angeblich ach so reichen „Geberländer“ zu finanzieren.
Wer Solidarität anmahnt, muss erst einmal selbst liefern. Oder er
muss die Konsequenzen ziehen und sich aus dem Währungsverbund
verabschieden. Diplomatische Nettigkeiten sind fehl am Platze. Nur
klare Worte können die Insel-Regierung wieder auf den Pfad der Tugend
zurückbringen.
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