Es hätte schon ein Wunder geschehen müssen,
damit das Land wirklich vier fröhliche Wochen erlebt, in denen allein
der Fußball im Vordergrund steht. Die Hoffnung starb bereits wenige
Stunden nach der Eröffnung, als englische und russische Fans sich in
Marseille so schwere Straßenschlachten lieferten, dass ihren
Mannschaften nun der EM-Ausschluss droht. Schon da wurde klar, dass
Veranstalter Frankreich mit dem Großereignis überfordert ist. Denn
die Polizisten, die sich vor allem auf Anschläge vorbereitet hatten,
reagierten zu spät und zu schwach. Das ganze Sicherheitskonzept für
die EM wird nun infrage gestellt. Doch es geht um viel mehr: Ein
Land, das erst vor gut sechs Monaten Ziel eines massiven
Terrorangriffs wurde, kann nicht gleichzeitig Hooligans überwachen,
die gewaltbereite linke Protestbewegung unter Kontrolle halten und
auch noch die Sicherheit von Millionen Fans garantieren.
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