In der Realität spielen Asylbewerber aus den 
drei Maghrebstaaten allerdings kaum eine Rolle, im Januar lag ihr 
Anteil bei gerade einmal 3,7 Prozent. In der Regel handelt es sich um
reine Wirtschaftsflüchtlinge, die der tristen Realität und der 
Perspektivlosigkeit in ihrer Heimat entfliehen, wo Jobs Mangelware 
sind. Das nimmt die Herkunftsländer in der Pflicht. Für sie war es 
bislang überaus bequem, dass junge Menschen nicht zuhause, sondern in
Europa ihr Glück versuchten und harte Devisen in die Heimat 
überwiesen. Das beruhigte die Lage und wirkte stabilisierend. Mit dem
Prädikatssiegel eines sicheren Herkunftslandes müssen sie ihren 
Bürgern künftig mehr bieten. Denn so lange das Wohlstandsgefälle 
derart extrem ist, bleibt Europa für die Maghrebiner der Ort ihrer 
Hoffnungen und Sehnsüchte. Da schrecken auch rasche Abschiebungen 
nicht ab.
Pressekontakt:
Badische Neueste Nachrichten
Klaus Gaßner
Telefon: +49 (0721) 789-0
redaktion.leitung@bnn.de