Badische Neueste Nachrichten: zu Maghrebstaaten Kommentar von Martin Ferber

In der Realität spielen Asylbewerber aus den
drei Maghrebstaaten allerdings kaum eine Rolle, im Januar lag ihr
Anteil bei gerade einmal 3,7 Prozent. In der Regel handelt es sich um
reine Wirtschaftsflüchtlinge, die der tristen Realität und der
Perspektivlosigkeit in ihrer Heimat entfliehen, wo Jobs Mangelware
sind. Das nimmt die Herkunftsländer in der Pflicht. Für sie war es
bislang überaus bequem, dass junge Menschen nicht zuhause, sondern in
Europa ihr Glück versuchten und harte Devisen in die Heimat
überwiesen. Das beruhigte die Lage und wirkte stabilisierend. Mit dem
Prädikatssiegel eines sicheren Herkunftslandes müssen sie ihren
Bürgern künftig mehr bieten. Denn so lange das Wohlstandsgefälle
derart extrem ist, bleibt Europa für die Maghrebiner der Ort ihrer
Hoffnungen und Sehnsüchte. Da schrecken auch rasche Abschiebungen
nicht ab.

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