Badische Zeitung: Griechenland und die EU / Die Kunst des Pokerns Kommentar von Thomas Fricker

Harte Worte und Drohkulissen dienen dazu, den am
Ende nötigen Kompromiss in eigener Sache möglichst vorteilhaft zu
gestalten. Wer überzieht, riskiert freilich, dass die Dinge außer
Kontrolle geraten. In diesem Sinne üben sich derzeit sowohl die neue
griechische Regierung als auch die EU-Kommission und
Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble in der Kunst des intelligenten
Herumeierns. Ministerpräsident Tsipras macht auf seiner
Vorstellungstour erst einmal einen großen Bogen um Berlin, wirft die
Troika raus, liebäugelt mit Moskau… Juncker denkt über eine
Alternative zur Troika nach und Schäuble beharrt auf diesen
Kontrolleuren, solange es keine bessere Alternative gebe. Vor allem
aber will keiner Schuld sein, sollte der diplomatische Poker
scheitern. http://mehr.bz/khsts027

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