Badische Zeitung: Putin in der Normandie: Notwendige Gesten Kommentar von Karl-Heinz Fesenmeier

Dass Putin nach der Annexion der Krim und seinem
undurchsichtigen Vorgehen in der Ostukraine nicht mehr zum
vertrauten Kreis der Europäer und Amerikaner gehört, hat er in der
Normandie deutlich zu spüren bekommen. Er hat aber immerhin
verstanden, dass er zu Gesten bereit sein muss. Den neuen
Präsidenten der Ukraine, Petro Poroschenko, zu treffen und ihm die
Hand zu reichen, war eine solche. Auch dass der russische Präsident
zur Amtseinführung Poroschenkos einen Botschafter entsenden will,
bedeutet letztlich, dass er ihn anerkennt – vor allem als
Gesprächspartner. Optimistisch betrachtet, könnte man sagen, Putin
will mit dem Westen ins Gespräch kommen, um der politischen
Isolation zu entkommen. Allerdings sollte man bei Putin nie zu
optimistisch sein. Er ist immer für eine Kehrtwende gut. Doch dass
der Westen und Russland wieder den Gesprächsfaden aufnehmen, lässt
zumindest weiter hoffen, dass die Ukraine-Krise friedlich beigelegt
werden kann.

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