Noch sind viele Führungskräfte verunsichert
und überfordert
   – Investitionsentscheidungen sollten erst nach Analyse von 
     Herausforderungen und Wachstumschancen erfolgen
   – Know-how-Offensive und Partnerschaften sind das Gebot der Stunde
   – Zwischen alten und neuen Technologieanbietern entwickelt sich 
     ein intensiver Wettbewerb
   – Verträge mit Telekommunikationskonzernen sind zu überprüfen und 
     anzupassen
   Unternehmenslenker in aller Welt suchen händeringend nach einer 
Erfolg versprechenden Strategie für das Internet der Dinge – das 
gigantische Netzwerk aus intelligenten Geräten, Sensoren, Datenbanken
und cleveren Analysemethoden. Experten prognostizieren, dass schon in
wenigen Jahren bis zu 20 Milliarden Geräte miteinander kommunizieren 
und dabei jährlich fünf Billionen Gigabyte Datenvolumen erzeugen 
werden. Dies eröffnet Technologieanbietern, 
Telekommunikationsunternehmen und Endgeräteherstellern bis 2020 
zusätzliche Geschäftsmöglichkeiten im Wert von mehr als 300 
Milliarden US-Dollar.
   Weltweit aber sind Top-Manager verunsichert und fühlen sich 
überfordert. Ihnen fehlt noch das Gespür dafür, wie der Wettbewerb in
Zukunft aussehen könnte, wo die entscheidenden Marktschlachten 
geschlagen werden und wie sie damit konkret Geld verdienen können. Zu
diesem Ergebnis kommt die aktuelle Studie „Defining the Battlegrounds
of the Internet of Things“ der internationalen Managementberatung 
Bain & Company. „Führungskräfte sollten erst dann über Investitionen 
entscheiden, wenn sie verstanden haben, wie das Internet der Dinge 
ihre Branche verändert, welche neuen Möglichkeiten sich ergeben, wo 
ihr Unternehmen am sinnvollsten einsteigen kann und welche 
Fähigkeiten die Organisation unbedingt braucht“, betont Christopher 
Schorling, Partner bei Bain & Company und Technologieexperte.
Enorme Wachstumschancen für Hard- und Softwarehersteller
   Das Internet der Dinge umfasst eine Vielzahl sich überschneidender
Themenfelder, die sich wechselseitig beeinflussen (Abbildung 1). Die 
wichtigsten Zukunftsentscheidungen fallen in fünf Bereichen:
1. Konsumenten
   Der Siegeszug der globalen Plattformanbieter Apple, Google und 
Samsung geht weiter. Sie expandieren in Zukunftssparten wie 
Kleinstcomputer am Körper (Wearables), intelligente Häuser und 
selbstfahrende Autos. Das eröffnet auch anderen Herstellern von Hard-
und Software enorme Wachstumschancen – vorausgesetzt, sie erkennen, 
welche Plattformen für sie am geeignetsten sind. Der Wettbewerb im 
Konsumentengeschäft ist besonders hart. Der Schlüssel zum Erfolg 
liegt darin, die wichtigsten Verbraucherplattformen auf Basis von 
Kundensegmenten eng miteinander zu verzahnen.
2. Unternehmen und Industrie
   Je stärker sich Maschinen und Geräte aller Art miteinander 
verbinden, desto intensiver müssen die traditionellen Hard- und 
Softwareanbieter sowie -dienstleister ihr Angebotsportfolio 
ausweiten. Einige werden Partnerschaften eingehen, um zusätzliche 
Kompetenz hinsichtlich Datensicherheit und Business Analytics zu 
erlangen. Andere werden sich Expertise hinzukaufen. „Unternehmen, die
auf diese Weise größer und einflussreicher werden, bestimmen die 
künftigen De-facto-Standards und die Transaktionsplattformen“, ist 
Bain-Partner Schorling überzeugt.
3. Netzwerke und Zugänge
   Neue Produkte und Dienstleistungen entstehen, wenn viele Geräte 
über ein Netzwerk verbunden werden, etwa bei der medizinischen 
Überwachung von Patienten in Krankenhäusern, der Qualitätskontrolle 
in Fabriken oder der Messung von Kundenzufriedenheit im Handel. 
Unternehmen werden ihre langjährigen Geschäftsbeziehungen zu 
Telekommunikationsausrüstern und Serviceanbietern überprüfen, um 
selbst von den neuen Möglichkeiten des Internets der Dinge zu 
profitieren. Die Telekommunikationskonzerne wiederum werden 
versuchen, ihre Kunden zu halten – durch neue Geräte und Apps, die 
eine bessere Verbindung, Verifizierung und Ortung der 
Kommunikationsteilnehmer ermöglichen. „Hier wird sich ein intensiver 
Wettbewerb zwischen alten und neuen Anbietern entwickeln“, 
prognostiziert Schorling.
4. Datenanalyse
   Die traditionellen Verkäufer von Business Analytics wie IBM, SAP 
oder Microsoft konzipieren neue Geschäftsmodelle für die Datenflut 
des Internets der Dinge. Sie konkurrieren dabei mit den großen 
Cloud-Serviceanbietern Amazon und Alibaba, aber auch mit vielen 
kleinen Datenspezialisten. Das wird zu zahlreichen neuen 
Kooperationen führen, wie sie heute schon zwischen IBM und Medtronic 
beim Diabetesmanagement, Amazon Web Services und John Deere in der 
Landwirtschaft oder SAP und Siemens bei der Fabrik der Zukunft zu 
sehen sind.
5. Roboter, Drohnen, autonomes Fahren
   Diese Zukunftstechnologien sind eine der spannendsten Spielwiesen 
des Internets der Dinge. Die Herausforderung: Die meisten Daten 
entstehen im Roboter, in der Drohne oder im Fahrzeug und werden 
direkt „on board“ verarbeitet – und das meist ohne Verbindung zu 
Datenspeichern oder Clouds. Start-ups und andere Anbieter attackieren
hier die bisherigen Marktführer. Bestes Beispiel sind selbstfahrende 
Autos. Hier entstehen in Zukunft hoch automatisierte Lieferketten bis
hin zum Endkunden. Die „Sharing Economy“ könnte durch autonom 
fahrende Fahrzeugflotten in völlig neue Dimensionen vorstoßen.
Vorsprung gegenüber den härtesten Konkurrenten
   Unternehmenslenker, die erfolgreich das Internet der Dinge 
mitgestalten wollen, müssen sich folgende Fragen stellen:
   – Wie lässt sich unser heutiges Angebot anpassen und erweitern?
   – Welche neuen Kundensegmente und Märkte können wir erschließen?
   – Wer sind unsere Wettbewerber und wie können wir uns von ihnen 
     differenzieren?
   – Welche Segmente bieten die größten Umsatz- und Gewinnchancen?
   – Welche Internetlösungen können wir selbst entwickeln, wo 
     brauchen wir Partner?
   – Wo sollten wir investieren und wie hoch sind die Risiken, wenn 
     wir es nicht tun?
   „Das Internet der Dinge gewinnt immer mehr an Bedeutung und wird 
in den nächsten fünf Jahren sowohl Industrie als auch Konsumenten 
prägen“, erklärt Bain-Experte Schorling. „Umso wichtiger ist es, dass
sich Unternehmen schon heute intensiv mit diesem Megatrend 
auseinandersetzen.“
Bain & Company
   Bain & Company ist eine der weltweit führenden 
Managementberatungen. Wir unterstützen Unternehmen bei wichtigen 
Entscheidungen zu Strategie, Operations, Technologie, Organisation, 
Private Equity und M&A – und das industrie- wie länderübergreifend. 
Gemeinsam mit seinen Kunden arbeitet Bain darauf hin, klare 
Wettbewerbsvorteile zu erzielen und damit den Unternehmenswert 
nachhaltig zu steigern. Im Zentrum der ergebnisorientierten Beratung 
stehen das Kerngeschäft des Kunden und Strategien, aus einem starken 
Kern heraus neue Wachstumsfelder zu erschließen. Seit unserer 
Gründung im Jahr 1973 lassen wir uns an den Ergebnissen unserer 
Beratungsarbeit messen. Bain unterhält 53 Büros in 34 Ländern und 
beschäftigt weltweit 6.400 Mitarbeiter, 750 davon im 
deutschsprachigen Raum. Weiteres zu Bain unter: www.bain.de.
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