Pünktlich zum Abschluss der ersten Jahreshälfte
wirft der BAP Job-Navigator erneut einen Blick auf die
Stellenmarktentwicklung. Im Fokus stehen dabei die einzelnen
Berufsgruppen: Welche Berufe waren besonders gefragt, in welchen
Tätigkeitsbereichen sank die Nachfrage? Wie steht es um den
Stellenmarkt der Zeitarbeitsbranche und welche Regionen boomten
besonders? Untersucht wurden mehr als 4,9 Millionen Stellenangebote,
die im Zeitraum Januar bis Juni 2019 veröffentlicht wurden.
Thomas Hetz, Hauptgeschäftsführer des Bundesarbeitgeberverbandes
der Personaldienstleister e.V. (BAP), erklärt: „Trotz der
konjunkturellen Flaute ist die Anzahl der Stellenangebote gegenüber
der ersten Vorjahreshälfte 2018 insgesamt um über 4 Prozent
gestiegen. Dies ist ein deutlicher Hinweis dafür, wie robust die
deutsche Wirtschaft mittlerweile ist. Bei Betrachtung der einzelnen
Tätigkeitsbereiche werden Unterschiede sichtbar. Doch der aktuelle
Job-Navigator verdeutlicht insgesamt, dass in den meisten Branchen
Fachkräfte weiterhin dringend gesucht werden.“
Stärkste Nachfrage in den Bereichen Handwerk und technische Berufe
Nach wie vor zählen Handwerker (mehr als 1,14 Millionen Jobs) und
die technischen Berufe (940.930 Jobs) zu den gefragtesten
Berufsprofilen. Mit über 2 Millionen Stellenangeboten machten sie
fast ein Drittel aller ausgeschriebenen Stellen im ersten Halbjahr
2019 aus. Doch während sich das Jobangebot in den handwerklichen
Berufen von 2017 auf 2018 noch um 12,3 Prozent erhöhte, sank die
Nachfrage in der aktuellen Halbjahreshälfte um 5,3 Prozent. So ging
in Sachsen das Stellenangebot im Bereich Handwerk besonders deutlich
um knapp 21 Prozent zurück, in Thüringen fiel es um 13 Prozent. Im
Saarland und Nordrhein-Westfalen stieg die Nachfrage dagegen um je 10
Prozent.
Stärkster Nachfrageanstieg im Bereich Gesundheit und Soziales
Der enorme Fachkräftemangel kommt besonders in den
Gesundheitsberufen zum Ausdruck. Im ersten Halbjahr 2019 wurden
569.850 und somit rund 13 Prozent mehr Stellenangebote gegenüber der
ersten Jahreshälfte 2018 veröffentlicht. Allein im Saarland stieg die
Nachfrage um 48 Prozent und in Thüringen um 33 Prozent an. Nur in
Bremen (-5 Prozent) und Hamburg (-1 Prozent) wurden weniger Stellen
im Bereich Gesundheit und Soziales ausgeschrieben.
Ebenfalls intensiv gesucht werden Fachkräfte im Bereich Aus- und
Weiterbildung. Das Stellenangebot für z.B. Lehrkräfte, Pädagogen und
Trainer stieg um 13 Prozent auf über 83.900 Jobs.
Bei IT-Stellenangeboten werden Freelancer-Portale beliebter
Auch die Zahl der Stellenangebote in der IT- und
Telekommunikationsbranche nahm in der ersten Jahreshälfte 2019
gegenüber dem ersten Halbjahr 2018 um über 7 Prozent auf rund 347.800
Jobs spürbar zu. Die Suche nach geeignetem IT-Personal scheinen die
Unternehmen dabei zunehmend selbst in die Hand zu nehmen (+18
Prozent). Ein möglicher Grund könnte in Freelancer-Portalen liegen,
die sich hierzulande zunehmender Beliebtheit erfreuen. Auf diesen
können sich Arbeitnehmer – von Supportern bis Web-Programmierern –
mit einigen schnellen Einstellungen inklusive eigener Arbeitsproben
direkt bei den Firmen vorstellen, austauschen und im besten Fall
Aufträge generieren.
Gut standen die Chancen auch für Bewerber im Bereich Rechts- und
Steuerwesen (73.100 Jobs, +9,3 Prozent), genauso wie in beratenden
Tätigkeiten (127.700 Jobs, +9,1 Prozent).
Sinkende Nachfrage für Einkauf, Transport und Logistik
Rückläufig ist die Nachfrage hingegen in den Bereichen Einkauf,
Transport und Logistik. Insgesamt 474.500 Stellenangebote, und somit
rund 7 Prozent weniger als in der Vorjahreshälfte, wurden für
Einkäufer und Mitarbeiter in der Materialwirtschaft ausgeschrieben.
Damit standen Logistikern knapp 4.000 Jobs weniger zur Verfügung.
Deutlich mehr Praktikumsstellen
Mit Blick auf das Berufslevel der Stellenangebote wird deutlich,
dass insbesondere Praktikanten ein deutlich größeres Angebot zur
Auswahl stand. Mit 171.696 Jobs wurden im Vergleich zum
Vorjahreszeitraum über ein Drittel mehr Praktikumsstellen
veröffentlicht.
Wer auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz war, dem boten sich
2019 knapp 18 Prozent mehr Stellen als in der ersten Jahreshälfte
2018.
Über den BAP Job-Navigator
Der BAP Job-Navigator wertet monatlich die Stellenangebote aus 194
Printmedien, 164 Online Jobbörsen, mehr als 30.000 Firmenwebsites und
der Jobbörse der Bundesagentur für Arbeit aus. Im Zeitraum Januar bis
Juni 2019 wurden insgesamt 4.982.271 Stellenanzeigen von 364.031
Unternehmen analysiert. Wenn mehrere Anzeigen für eine Stelle
geschaltet wurden, wurden diese zusammengefasst und nicht mehrfach
gezählt.
Über den BAP
Der Bundesarbeitgeberverband der Personaldienstleister e. V. (BAP)
ist die führende Interessenvertretung der Personaldienstleistungs-
und Zeitarbeitsbranche in Deutschland. Im BAP sind ca. 2.000
Mitglieder mit über 4.600 Personaldienstleistungsbetrieben
organisiert. Informationen zum Verband finden Sie unter
www.personaldienstleister.de.
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Tobias Hintersatz
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