Für Unternehmen ist die Suche nach den passenden
Mitarbeitern eine der größten Herausforderungen. Aber wie schätzen
Bewerber die aktuelle Arbeitsmarktsituation selbst ein? Und was
erwarten sie für die Zukunft? Der BAP Job-Navigator wollte es genau
wissen und hat 1.000 Personen zu Themen rund um die Arbeitswelt
befragt.
Mit der Zeitarbeit haben bereits ein Drittel der Befragten ihre
Erfahrungen gemacht. Die häufigsten Gründe für eine Beschäftigung in
der Zeitarbeit sind die schnelle Vermittlung, die Gelegenheit in die
verschiedenen Bereiche reinzuschnuppern und die zeitliche
Flexibilität. Dazu erläutert Thomas Hetz, Hauptgeschäftsführer des
Bundesarbeitgeberverbandes der Personaldienstleister e.V. (BAP):
„Ähnlich wie Direktanstellung kann die Zeitarbeit einerseits mit
besonderen Vorteilen punkten und gleichzeitig den Bewerbern das
bieten, was ihnen am wichtigsten ist: zeitliche und räumliche
Flexibilität und eine unbefristete Anstellung. Diese Aspekte werden
von Arbeitnehmern insgesamt stark geschätzt, wie die aktuelle
Bewerberumfrage gezeigt hat. Es sind gerade diese Möglichkeiten, die
modernes, zeitgemäßes Arbeiten auch künftig ausmachen.“
Ist die Festanstellung out? Gig Economy und Zeitarbeit bieten
Alternativen
Durch die Digitalisierung sind auch die
Beschäftigungsmöglichkeiten in den letzten Jahren gewachsen: Zum
Beispiel können sich Arbeitnehmer auf Online-Plattformen
registrieren, dort ihre Dienstleistungen anbieten und Aufträge
annehmen. Dieser unter dem Namen „Gig Economy“ bekannte Teil des
Arbeitsmarktes ist den meisten jedoch fremd: Nur 24 Prozent der
Befragungsteilnehmer können etwas mit dem Begriff anfangen. Die
Meinung zu dieser Beschäftigungsform ist zweigeteilt: Etwa 40 Prozent
sind offen für derlei Plattformen, knapp 49 Prozent können sich eine
Registrierung nicht vorstellen beziehungsweise halten sie für
ungeeignet. Weitere 10 Prozent sind sich unsicher.
Von Zeitarbeit profitieren
Nicht nur in der Zeitarbeit, auch allgemein achten Bewerber bei
der Arbeitgeberwahl auf eine flexible Arbeitszeitgestaltung (87
Prozent), wie die Bewerberumfrage ergab. Weiterhin legen sie Wert auf
zusätzliche Gehaltszahlungen wie Weihnachts- (89 Prozent) und
Urlaubsgeld (88 Prozent) sowie einen attraktiven Firmenstandort (86
Prozent). Am wichtigsten ist Bewerbern jedoch ein unbefristeter
Arbeitsvertrag (92 Prozent). Dagegen werden kleinere
Mitarbeiter-Benefits wie Sportangebote, Team-Events oder ein
Firmenlaptop von mehr Umfrageteilnehmern als unwichtig statt wichtig
eingestuft.
Trotz Job auf Jobsuche – höheres Gehalt ist der häufigste Grund
Die aktuelle Arbeitsmarktsituation wird unterschiedlich
eingeschätzt: Die knappe Mehrheit der Befragten denkt, es ist für sie
derzeit leicht (51,2 Prozent), einen neuen Job zu finden.
Demgegenüber stehen fast 40 Prozent, die die Jobsuche als schwer
einstufen. Was die Zukunft betrifft, so erwartet etwa die Hälfte der
Umfrageteilnehmer keine Veränderung der Arbeitsmarktsituation im Jahr
2022, während knapp ein Drittel von einer Verschlechterung ausgeht.
So ist es auch nicht verwunderlich, dass sich etwa 54 Prozent der
Befragten in regelmäßigen Abständen über neue Jobs informieren,
obwohl sie bereits beschäftigt sind. Dahinter steht am häufigsten der
Wunsch, mehr Geld zu verdienen, wie etwa 46 Prozent der Jobsuchenden
angaben. Gerade Männer nannten diesen Grund verhältnismäßig häufig,
genauso wie die Motivation, Karriere zu machen und sich persönlich
weiterzuentwickeln. Zwar ist für Frauen der ausschlaggebende Grund
ebenfalls der Verdienst, bei ihnen spielen aber familiäre Gründe, das
Arbeitsklima oder die Befristung des Jobs eine größere Rolle als bei
Männern.
Klassische Bewerbungsformen per E-Mail oder Post überwiegen
Aber wo genau suchen Interessenten nach einem neuen Arbeitsplatz
und wie bewerben sie sich am liebsten? Eindeutige Gewinner mit einem
Anteil von über 35 Prozent sind die klassischen Online-Jobbörsen.
Knapp ein Drittel (30 Prozent) setzt auf persönliche Kontakte und
nutzt die Empfehlungen aus dem Kreis der Familie und Freunde. Auf dem
dritten Platz steht die Suche über das Jobcenter (20 Prozent).
Die Wichtigkeit von persönlichen Kontakten zeigt sich auch bei den
Bewerbungsformen: Die meisten würden sich am liebsten über ein
persönliches Gespräch bewerben, daneben ist aber auch die Bewerbung
via E-Mail sowie über Online-Formulare beliebt. Auch wenn in der
Realität das persönliche Gespräch zur Top-Bewerbungsform zählt,
wurden über alle Generationen hinweg „klassische“ Bewerbungsformen
wie E-Mail und die postalische Bewerbung mit Abstand am häufigsten
genutzt. Neuartige Bewerbungsmöglichkeiten, z. B. per Video oder
WhatsApp, setzen sich bisher kaum durch und werden auch von den
Generationen Y und Z nur mäßig genutzt. Etwa 9 Prozent von ihnen
haben bereits Erfahrung mit Videobewerbung gemacht; knapp 16 Prozent
gaben an, sich schon einmal via WhatsApp beworben zu haben.
Link zur Grafik „Gründe für Zeitarbeit“: https://bit.ly/2Hkbzyr
Über den BAP Job-Navigator
Der BAP Job-Navigator führte im Zeitraum vom 15. bis 31. Juli 2019
eine bundesweite repräsentative Onlineumfrage durch. Befragt wurden
1.000 Personen im Alter von 17 bis 65 Jahren zu Themen rund um die
Arbeitswelt. Voraussetzung für die Teilnahme war, dass die Person
entweder aktuell berufstätig ist oder bereits berufliche Erfahrungen
gesammelt hat.
Über den BAP
Der Bundesarbeitgeberverband der Personaldienstleister e. V. (BAP)
ist die führende Interessenvertretung der Personaldienstleistungs-
und Zeitarbeitsbranche in Deutschland. Im BAP sind ca. 2.000
Mitglieder mit über 4.600 Personaldienstleistungsbetrieben
organisiert. Informationen zum Verband finden Sie unter
www.personaldienstleister.de.
Pressekontakt:
Tobias Hintersatz
Abteilung Presse
Marketing | Öffentlichkeitsarbeit
Bundesarbeitgeberverband der
Personaldienstleister e.V. (BAP)
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