
   Auswirkungen der Wohnimmobilienkreditrichtlinie: Vergleich der 
Baufinanzierungsvolumina in Deutschland nach Altersgruppen, sechs 
Monate vor und nach Inkrafttreten der WIKR
   Die Wohnimmobilienkreditrichtlinie (WIKR) hat im deutschen 
Baufinanzierungsmarkt für einigen Wirbel gesorgt. War sie doch zum 
Schutz der Verbraucher gedacht, geriet sie schnell in Verdacht, 
insbesondere zwei Altersgruppen den Zugang zu 
Baufinanzierungsdarlehen zu erschweren: jungen Familien und älteren 
Menschen. Die gute Nachricht: Das stimmt so nicht. Die schlechte 
Nachricht: zum Teil aber schon. Das zeigt eine aktuelle Auswertung 
der über den größten unabhängigen Finanzmarktplatz EUROPACE 
vermittelten privaten Immobiliendarlehen.
   Am 21. März dieses Jahres trat die WIKR in Kraft. Damit setzte der
deutsche Gesetzgeber eine EU-Richtlinie aus dem Jahre 2014 um. An 
manchen Stellen deutlich enger, als das in anderen europäischen 
Ländern geschehen ist. Zu eng – wie viele Marktteilnehmer seit 
Monaten beklagen. An anderer Stelle ließ der Gesetzgeber viel Raum 
für Interpretation und Auslegung, was zu (Rechts-) Unsicherheit 
insbesondere auf Seiten der Darlehensgeber führte. Der Ruf nach 
Nachbesserungen an der WIKR wurde von verschiedenen Seiten laut. 
Bundesjustizminister Heiko Maas zeigt inzwischen Bereitschaft, 
fordert aber zunächst belastbare Zahlen, welche Auswirkungen die 
Regelung auf die Kreditvergabe in Deutschland denn tatsächlich hat. 
Die Europace AG, über deren Finanzmarktplatz rund 18 Prozent der 
Baufinanzierungen für private Darlehensnehmer in Deutschland 
vermittelt werden, hat die über ihre Plattform abgewickelten 
Baudarlehen ausgewertet und die Abschlüsse der sechs Monate vor 
Einführung der WIKR mit denen der sechs Monate nach dem 21. März 2016
verglichen.
Die Ergebnisse der Auswertung
   Die Auswertung gibt Entwarnung für die vermeintlich 
benachteiligten jungen Familien: Innerhalb der Altersgruppe der 18- 
bis 30-Jährigen hat sich seit der Einführung der WIKR das 
Baufinanzierungs-volumen sogar um 8,5 Prozent erhöht. Bei den 30- bis
40-Jährigen ergab sich noch ein leichtes Plus von 0,4 Prozent. Doch 
ab 40 geht–s bergab: Bei den 40- bis 50-Jährigen ging das Volumen um 
vier Prozent zurück, bei den 50- bis 60-Jährigen um 2,2 Prozent. Wer 
bei Antragstellung 60 bis 70 Jahre alt ist, bekommt durch die WIKR 
besonders große Probleme: Der Rückgang lag bei 12,1 Prozent.
   „Zwar ist der Anteil der über 60-Jährigen, die eine 
Baufinanzierung abschließen möchten, naturgemäß eher gering“, erklärt
Thilo Wiegand, Vorsitzender des Vorstands der Europace AG. Das zeigt 
auch der mit 0,3 Prozent nur geringe Rückgang dieser Altersgruppe am 
Gesamtvolumen. „Doch die Kunden, die beispielsweise für einen 
altersgerechten Umbau einen Kredit benötigen, trifft es dann ganz 
besonders stark.“ Eine detailliertere Auswertung dieser Altersgruppe 
zeigt auch, dass nach Einführung der WIKR die Zahl der durch den 
Darlehensgeber abgelehnten Finanzierungsanfragen der über 60-Jährigen
um 18,5 Prozent gestiegen ist. „Das heißt, dass fast jeder Fünfte 
zwischen 60 und 70, der ein Immobiliendarlehen haben wollte, aufgrund
der WIKR keines mehr bekommen hat“, so Wiegand. „Junge Familien haben
also kein Problem – ältere Menschen aber schon. Nur ein Grund, warum 
das aktuell diskutierte Baukindergeld völlig am Problem vorbei geht.“
   WIKR behandelt Immobiliendarlehen wie Ratenkredite und bietet zu 
viel Rechtsunsicherheit
   „Wir halten Änderungen an der WIKR für dringend erforderlich, 
damit die Benachteiligung einzelner Bevölkerungsgruppen wieder 
rückgängig gemacht wird“, appelliert der Europace-Vorstand. „Was zum 
Schutz der Verbraucher gedacht war, hat sich zum Teil gegen sie 
gewendet. Die Bonität der Darlehensnehmer stärker in den Fokus zu 
rücken, ist gut. Dass aber der Wert der zu finanzierenden Immobilien 
heutzutage in der Kreditentscheidung praktisch keine Rolle mehr 
spielen darf, ist hanebüchen. Immobiliendarlehen sind keine 
Ratendarlehen! Hier ist der Gesetzgeber weit über das Ziel – und die 
Vorgaben der EU – hinausgeschossen“, erklärt Wiegand und ergänzt: 
„Zudem gibt es an einigen Stellen zu viel Raum für Interpretation und
Auslegung. Darlehensgeber und Verbraucher haben Rechtssicherheit 
verdient. Daran können nur alle Seiten interessiert sein.“
Über EUROPACE
   Der internetbasierte Finanzmarktplatz EUROPACE wird von der 
Europace AG und ihren Schwestergesellschaften betrieben. EUROPACE ist
die größte deutsche Transaktionsplattform für 
Immobilienfinanzierungen, Bausparprodukte und Ratenkredite. Ein voll 
integriertes System vernetzt mehr als 350 Partner aus den Bereichen 
Banken, Versicherungen und Finanzvertriebe. Mehrere tausend Nutzer 
wickeln monatlich etwa 35.000 Transaktionen mit einem  Volumen von 
bis zu 4 Mrd. Euro pro Monat über EUROPACE ab. EUROPACE ist mit dem 
TÜV Datenschutzgutachten zertifiziert. Die Europace AG ist eine 
100%ige Tochtergesellschaft der Hypoport AG, die an der Deutschen 
Börse im Prime Standard gelistet ist. Ende 2015 wurde Hypoport in den
SDAX aufgenommen.
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