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BDF: Bundesinnenminister Dr. Hans-Peter Friedrich: –Demografie ist ein
wichtiges Thema und das Berliner Demografie Forum kommt genau zum
richtigen Zeitpunkt.–
DGAP-Media / 13.01.2012 / 11:43
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Geschäftsführerin des Instituts für Demoskopie Allensbach Prof. Renate
Köcher: –Die Mehrheit der Bevölkerung rechnet mit einer Verlängerung der
Lebensarbeitszeit sowie mit steigenden Beiträgen für die sozialen
Sicherungssysteme.–
Vorsitzende des BDF Beirats und Vorsitzende der Bundesarbeitsgemeinschaft
der Seniorenorganisationen Prof. Ursula Lehr: –Ich freue mich, dass eine
berufstätige Mutter heute nicht mehr als –Rabenmutter– verurteilt wird.–
Vorsitzender des Kuratoriums, Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung
Prof. Bert Rürup: –Die Zahl der Personen im erwerbsfähigen Alter schrumpft
stärker als die Gesamtbevölkerung.–
Berlin, 13.01.2012 – Die Experten aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und
Gesellschaft sind sich einig: Der demografische Wandel hinterlässt seine
Spuren. Eine immerälter werdende Bevölkerung und geringe Geburtenraten
haben grundlegenden Einfluss auf das deutsche Wirtschafts- und
Sozialsystem.Über die Lösungsansätze zur Bewältigung der anstehenden
Herausforderungen aber gibt es unterschiedliche Meinungen. Auf dem
1. Berliner Demografie Forum (BDF) an der ESMT European School of
Management and Technology wurden diese gestern (Donnerstag) und heute
umfassend diskutiert. Neben der Bundesministerin für Familie, Senioren,
Frauen und Jugend, Dr. Kristina Schröder, und dem Bundesminister des
Inneren, Dr. Hans-Peter Friedrich, referierten Michael Diekmann,
Vorstandsvorsitzender der Allianz SE, sowie Prof. Renate Köcher,
Geschäftsführerin des Instituts für Demoskopie Allensbach. Hauptredner des
heutigen Tages war Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Ursula Lehr.
–Der demografische Wandel ist keine Katastrophe, er ist vielmehr eine
gesellschaftliche Chance. Um diese allerdings zu nutzen, muss jetzt
gehandelt werden–, erklärte Bundesinnenminister Dr. Hans-Peter Friedrich
in seiner Rede. Wichtig sei, dass die entsprechenden Rahmenbedingungen
geschaffen werden. Dazu zähle unter anderem die Entzerrung der drei bisher
fest definierten Lebensphasen. Auch die Zuwanderung könne einen Beitrag zur
Bewältigung der demografischen Herausforderungen leisten – gleichzeitig
aber nicht die Lösung des Problems sein. Vielmehr gehe es darum, –die
eigenen Potentiale durch eine entsprechende Qualifikation der jungen
Menschen zu nutzen.– Darüber hinaus müssen die ländlichen Gebiete
erschlossen werden. –Die flächendeckende Breitbandanbindung ist hierfür
essentiell–, so Dr. Friedrich.
–Wir haben nicht zu viele alte Menschen, sondern zu wenig junge–, sagte
Prof. Ursula Lehr, Vorsitzende des BDF Beirats und Vorsitzende der
Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen. –Es bedarf
verschiedener Wege, um das –Ja– zum Kind, zur Familiengründung zu stärken.
Zum Beispiel sollte ein Studium mit Kind erleichtert werden–, forderte
Prof. Lehr und ergänzte: –Als ich vor nunmehr 23 Jahren als damalige
Familienministerin dieÖffnung der Kindergärten für Zweijährige forderte,
ist die gesamte Bundesrepublik parteiübergreifend gegen mich in Aufstand
getreten. Hier hat sich mittlerweile viel getan. Ich freue mich, dass eine
berufstätige Mutter heute nicht mehr als –Rabenmutter– verurteilt wird.–
GemäßProf. Renate Köcher, Geschäftsführerin des Instituts für Demoskopie
Allensbach, ist den Bürgern durchaus bewusst, welche Tragweite der
demografische Wandel hat. –Dieüberwältigende Mehrheit rechnet in Folge
der demografischen Entwicklung nicht nur mit der Verlängerung der
Lebensarbeitszeit, sondern auch mit steigenden Beiträgen für die sozialen
Sicherungssysteme bei gleichzeitiger Leistungsverringerung–, sagte Prof.
Köcher in ihrer Rede auf dem Berliner Demografie Forum. Auch das Thema
Pflege spiele im Bewusstsein der Bürger eine immer größere Rolle. –Die
Bereitschaft der Familien, Pflegeaufgaben zuübernehmen, ist groß. Damit
diese Bereitschaft auch umgesetzt wird, sind jedoch verstärkte
Anstrengungen für eine bessere Vereinbarkeit von Pflege und Berufstätigkeit
wie ein Ausbau der unterstützenden Infrastruktur notwendig–, so Prof.
Köcher.
Mit dem provokanten Statement –Alterung frisst Produktivität– startete
Prof. Bert Rürup, Vorsitzender des Kuratoriums, Deutsches Institut für
Wirtschaftsforschung, die Diskussion. –Die Zahl der Personen im
erwerbstätigen Alter wird in den nächsten Jahrzehnten sehr viel schneller
zurückgehen als die der Gesamtbevölkerung. Wenn bei dieser Perspektive der
Wohlstand per Kopf in der Zukunft weiter so zunehmen soll wie bisher, dann
müssen die weniger werdenden Erwerbspersonen produktiver werden.– GemäßProf. Rürup ist aber nicht nur die Verlängerung der Lebensarbeitszeit
entscheidend, mindestens genauso wichtig sei es, die Vollzeitbeschäftigung
von Frauen zu erhöhen. Darüber hinaus seien unter anderem obligatorische
Vorschuljahre und Ganztagsschulen erforderlich, um die Effizienz des
Bildungssystems zu erhöhen.
Mitüber 200 teilnehmenden Experten hat das 1. Berliner Demografie Forum an
der ESMT European School of Management and Technology eine positive
Resonanz bei Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft erhalten. Mit dem
Forum haben die Initiatoren, das Bundesministerium für Familien, Senioren,
Frauen und Jugend und die Allianz, eine Plattform geschaffen, die dazu
beiträgt, die Relevanz des Themas nachhaltig ins Bewusstsein derÖffentlichkeit zu rücken.Über das BDF:
Das Berliner Demografie Forum ist eine parteiübergreifende, internationale
Debattenplattform zum Thema demografischer Wandel. Das Forum führt
internationale Akteure aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und
Zivilgesellschaft zusammen, um gemeinsam Lösungsansätze zu diskutieren und
zu einer nachhaltigen Entwicklung beizutragen. Hiermit soll auch die
Bedeutung demografischer Einflussfaktoren in einer breiterenÖffentlichkeit
verankert werden. Nach der Auftaktveranstaltung im Januar 2012 wird das
Forum in Zukunft einmal im Jahr stattfinden. Initiatoren sind das
Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) und
die Allianz. Die Konferenzleitungübernehmen Botschafter Wolfgang Ischinger
und Prof. Jörg Rocholl, PhD. Ausrichter des Forums ist die ESMT European
School of Management and Technology.
https://www.berlinerdemografieforum.org
Pressekontakt:
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Helmut Kranzmaier
Spreedreieck
Friedrichstraße 140
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T +49 30 408 17 66 17
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Ende der Pressemitteilung
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13.01.2012 Veröffentlichung einer Pressemitteilung,übermittelt durch
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