Bedford-Strohm: 150 Organisationen beteiligen sich an Flüchtlingsschiff der Kirche

Das von der evangelischen Kirche initiierte Aktionsbündnis
„United4Rescue“, das ein eigenes Rettungsschiff für Flüchtlinge ins Mittelmeer
schicken will, wird inzwischen von mehr als 150 Organisationen unterstützt. „Das
hat eine ungeheure Dynamik bekommen. Mittlerweile beteiligen sich 150
Organisationen“, sagte der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche Deutschland,
Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, der Düsseldorfer „Rheinischen Post“
(Dienstag). „Es sind viele Organisationen aus dem kirchlichen Bereich“, betonte
Bedford-Strohm. „Darüber freue ich mich sehr.“ Hinzu kämen viele
zivilgesellschaftliche Organisationen, die sich mit Flüchtlingen beschäftigten,
aber auch die Arbeiterwohlfahrt und die Stadt Palermo. Das Bündnis sei sehr
breit. „Uns unterstützen auch einzelne Persönlichkeiten wie der Regisseur Wim
Wenders.“ Zu den Planungen sagte der EKD-Ratsvorsitzende: „Das Bündnis verfolgt
den konkreten Plan, Ende Januar die Poseidon aus dem Besitz des Landes
Schleswig-Holstein zu kaufen.“ Man wisse aber noch nicht, wie das
Bieterverfahren ausgehe. Für den Fall, dass das nicht funktioniere, gebe es
einen Plan B, ein anderes Schiff zu besorgen. Ziel des Bündnisses se es aber
nicht nur, Spenden für den Kauf eines Schiffes zu sammeln, sondern die
Unterstützung der aktiven Seenotrettung insgesamt. Zugleich sprach sich
Bedford-Strohm für eine Wiederaufnahme der staatlichen Seenotrettung aus.
„Selbstverständlich benötigen wir einen politisch garantierten
Verteilmechanismus für Flüchtlinge in Europa, der das unwürdige Verhandeln über
gerettete Flüchtlinge auf Schiffen überwindet“, sagte er. Und natürlich sei es
das Allerwichtigste, Fluchtursachen zu bekämpfen. „Das tun wir als Kirchen seit
Jahrzehnten. Da stehen wir Kirchen in der ersten Reihe. Unser Schiff ist nur
Teil einer Gesamtstrategie für einen humanitären Umgang mit Flucht.“

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