Berlin hat seine führende Position als Gründerhauptstadt Deutschlands im vergangenen Jahr gefestigt. Der BBB-Gründerindex steht bei 227 und damit nur einen Zähler unter dem BBB-Index 2011. „Den Rückgang um ein halbes Prozent werten wir als Konsolidierung auf hohem Niveau“, sagt Waltraud Wolf, Geschäftsführerin der BBB BÜRGSCHAFTSBANK zu Berlin-Brandenburg GmbH.
Dieses Ergebnis der aktuellen Untersuchung ist umso bemerkenswerter, als sich der Abstand zum Bundesdurchschnitt weiter vergrößert hat. Für den Bund weist der BBB-Index 136 aus, das bedeutet 136 Gründungen pro 10.000 Erwerbspersonen, nachdem der Index 2011 noch bei 150 lag. Das ist ein Rückgang von 10 Prozent. Die Schere zwischen dem Gründungsgeschehen in Berlin und dem in Deutschland insgesamt hat sich 2012 weiter geöffnet: Lag der BBB-Gründerindex für Berlin in 2011 bereits gut 50 Prozent über dem bundesdeutschen Durchschnitt, so ist dieser Vorsprung 2012 auf 67 Prozent angewachsen. Dies ist der bislang größte Abstand der letzten 15 Jahre.
Läuft die Konjunktur gut, geht das Gründungsgeschehen zurück, und lahmt die Konjunktur, steigt die Gründungsbereitschaft: Das ist ein inzwischen statistisch nachgewiesener Zusammenhang. Er erklärt, warum der BBB-Gründerindex für den Bund weiter gesunken ist. Wenn Berlin trotz Wachstum und steigender Zahl an Arbeitsplätzen unverändert hohe Gründungsraten aufweist, dann spricht das für ein besonders gutes Gründungsklima in Berlin. Bereits seit Anfang 2008 kann für Berlin ein nahezu kontinuierlicher Aufschwung des Gründungsgeschehens festgestellt werden, während die Entwicklung im Bundesdurchschnitt auf das Niveau von Ende der 1990er Jahre zurückgefallen ist.
„Im 4. Quartal, als die Konjunktur in Berlin schwächelte, haben wir durchaus einen Rückgang der Berliner Gewerbeanmeldungen registrieren können. Aber daraus leiten wir noch kein Signal für eine grundlegende Trendwende ab, denn eine „winterliche Abkühlung“ entspricht durchaus dem Muster der vergangenen Jahre“, stellt Wolf klar. Und die ersten Zahlen für 2013 belegen dies.
Gründerinnen und Gründer schaffen Arbeitsplätze. Das gilt vor allem bei sog. echten Betriebsgründungen, die mit mindestens einem Arbeitnehmer starten. Hier steht der BBB-Index für Berlin bei 35 (+ 1 Prozent) und damit auf Höchststand seit dem Gründungshype in 2004. Für den Bund ermittelte die BBB einen Index von 22 und damit zugleich den niedrigsten Wert seit 2003. Im Ergebnis hat Berlin auch im Segment der „echten Betriebsgründungen“ seinen Vorsprung vor dem Bund weiter ausgebaut.
Ein weiterer zentraler Befund des BBB-Gründerindex: Bei den echten Betriebsgründungen ist der Saldo zwischen Gründungen und Stilllegungen in Berlin seit 2006 ständig gestiegen. 2012 beträgt er 25 Prozent, immerhin noch knapp ein Prozent über dem Wert 2011. Für den Bund wurden dagegen lediglich 14 Prozent gemessen. Für die Ergiebigkeit des Gründungsgeschehens besagt dies, dass in Berlin gerade in diesem wichtigen Segment die Erfolgsquoten annähernd doppelt so hoch sind wie im Bundesdurchschnitt.
Den BBB-GRÜNDERINDEX finden Sie unter http://www.buergschaftsbank-berlin.de/aktuelles_gruenderindex.html.