Es ist kein schöner Gedanke. Ihn zu verdrängen, ist menschlich.
Aber dann wird man drastisch daran erinnert, dass wir auf einer Insel der
Seligen leben: Dass der Rechtsstaat weltweit die Ausnahme ist. Woanders gilt es
zwar nicht als legal, aber doch als legitim, einen Staatsfeind um die Ecke zu
bringen. So einer war Zelimkhan Khangoshvili, der Georgier, der im August mitten
in Berlin ermordet wurde. Hingerichtet. Wer Wladimir Putin zuhört oder
nachliest, was ihm in Paris dazu einfiel, wird den Verdacht nicht los, dass der
russische Präsident den Lauf der Dinge billigt und nachgerade rechtfertigt. Die
Bluttat belastet das Verhältnis zu Russland schwer. Es ist gut, dass der
Generalbundesanwalt ermittelt, die Bundesregierung mit der Ausweisung von zwei
Diplomaten ein Zeichen setzt und unsere Behörden unaufhörlich Fragen stellen.
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