BERLINER MORGENPOST: Die Gespenster bleiben / Leitartikel von Jörg Quoos

Es ist traurig, dass erst durch die Wahlkämpfe mal
wieder ein Schlaglicht auf die Stimmung und die Lage in den
ostdeutschen Bundesländern geworfen wurde. Dabei ist eine große
gesellschaftliche Debatte über den Stand der Wiedervereinigung
überfällig. Das muss eine Erkenntnis aus diesem Wahlabend sein. Es
ist noch lange nicht alles gut im Osten. Zu viele Menschen fühlen
sich offenkundig als Bürger zweiter Klasse. Dieses subjektive Gefühl
der Zurücksetzung hat nicht nur mit den Einkommensunterschieden und
Pro-Kopf-Vermögen zu tun. Es ist auch geprägt von Arroganz und dem
überheblichen Ton im Umgang mit ostdeutschen Bürgern. Kurzum: Der
Stand der Wiedervereinigung darf nicht länger an der Anzahl sanierter
Marktplätze gemessen werden. Wir müssen reden, Deutschland.

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