Seit vielen Jahren leidet der einfache Berliner
Mieter unter den Spekulationspraktiken diverser Immobilieninvestoren.
In begehrten Bezirken kaufen Unternehmen ganze Mietshäuser, um die
Einheiten zu entmieten, zu sanieren und danach als Luxuswohnungen
weiterzuverkaufen.
Um das Geschäftsmodell zu unterbinden, haben die Bezirke einige
Viertel zu sogenannten Milieuschutzgebieten erklärt. Der Schritt ist
hilfreich. Doch dass die Politik der Entwicklung hinterherhechelt,
zeigt ein Blick in den am Montag vorgestellten
Immobilienmarktbericht.
Denn Investoren haben im zurückliegenden Jahr erneut in Tausenden
Fällen dafür gesorgt, dass Berliner aus ihrer Mietwohnung ausziehen
mussten. Die Zahl der Umwandlungen von Miet- in Eigentumswohnungen
ist 2017 um gut ein Viertel auf fast 16.600 Einheiten gestiegen.
Berlin hat Investoren viel zu lange freie Hand gelassen und so die
Verdrängung von Altmietern erst salonfähig gemacht.
Gleichzeitig taugt das Siegel „Milieuschutzgebiet“ nicht als
Patentrezept. Berlin muss noch viel mehr dafür tun, dass Einwohner
der Stadt und auch Neuankömmlinge weiter bezahlbaren Wohnraum finden.
Denn eine Folge der stetig steigenden Mietpreise ist auch:
Fachkräfte, die keine Wohnung mehr in der Stadt finden, kommen erst
gar nicht.
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