BERLINER MORGENPOST: Es passiert zu wenig – Ein Kommentar von Christine Richter

Brauchen Sie einen Termin im Bürgeramt? Erst am
18. September, also in sieben Wochen, könnte ich einen
Personalausweis beantragen oder meine neue Wohnung anmelden – das
Bürgeramt im Märkischen Viertel in Reinickendorf hat dann noch freie
Termine. Sollte ich allerdings auf die Idee kommen, in dem Bürgeramt,
das am nächsten zu meiner derzeitigen Wohnung in Prenzlauer Berg
liegt, einen Termin zu vereinbaren, ja, dann wird das erst einmal
nichts: Alle Termine im August und September sind weg, die im Oktober
können noch nicht online gebucht werden. So sieht Bürgerservice am 1.
August 2015 in der deutschen Hauptstadt aus.

Wie viel ist schon über den Zustand der Bürgerämter – die an sich
eine gute Sache sind – geschrieben, geklagt und auch im
Abgeordnetenhaus politisch gestritten worden. Wie oft haben sich
Eltern schon über die geringe Personalausstattung in den Jugendämtern
beschwert, wo die Anträge auf Elterngeld wochen-, gar monatelang
nicht bearbeitet werden. Doch offensichtlich hat sich nichts
gebessert.

Der Senat hat den zwölf Bezirken zwar mehr Personal zugesagt, nur
die Menschen sind von eben diesen Bezirken nicht alle eingestellt
worden. Jedenfalls bislang nicht. Berlin – also der rot-schwarze
Senat – rühmt sich so gerne, eine moderne, zukunftsgerichtete Stadt
zu sein. Mit modernem Stadtmanagement hat das, was wir jeden Tag
erleben, jedoch nichts zu tun. Es verbietet sich schon der Ausdruck
Management.

Der ganze Kommentar im Internet unter www.morgenpost.de/205528075

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