BERLINER MORGENPOST: Position der Stärke nutzen / Kommentar Dominik Bath zur Berliner Wirtschaft

Kurzform des Kommentars: Unternehmer und Politiker
müssen sich jetzt auf das Gemeinsame besinnen und sinnvolle Weichen
für die Zukunft stellen. Die wachsende Hauptstadt-Region kann zum
Vorbild für andere Metropolen auf der Welt werden. Vielleicht wird
sich das Schicksal Berlins an der Frage entscheiden, ob
Lebensmittellieferungen künftig mit Lastenrädern in die Supermärkte
gebracht werden müssen. Wahrscheinlich ist das aber nicht. Die
Wirtschaft muss dennoch lernen, sich von alten Gewohnheiten zu lösen.
Wie schwer das vielen Unternehmern fällt, lässt sich gerade in diesen
Zeiten beobachten: Viele Firmen halten an Stift und Papier fest,
obwohl längst Smartphone und Tablet gefragt wären. Angesichts des
Konjunkturhochs gibt es aber keine bessere Zeit für Veränderungen als
jetzt. Die Wirtschaft ist stark genug, um gemeinsam mit der Politik,
einen neuen Rahmen zu erarbeiten. Falsch hingegen wäre es, auf dem
Status quo zu beharren.

Langfassung: Berlins Wirtschaft geht es prächtig. In den kommenden
Monaten rechnet ein Großteil der Hauptstadt-Unternehmen mit
florierenden Geschäften. Dass jetzt mehr investiert wird und auch
neue Mitarbeiter eingestellt werden, gehört da fast schon zum guten
Ton. Doch wie immer geht in Phasen der Hochkonjunktur auch die Angst
um. Eine Garantie, dass es ewig so weiter geht, gibt es nicht. Die
mächtigen Industrie- und Handelskammern in der Region haben jetzt vor
allem die Politiker als potenzielle Partycrasher identifiziert. Neue
gesetzliche und regulatorische Hürden würden den Unternehmen das
Leben schwer machen, mögliche Diesel-Fahrverbote sowieso. Hinzu
kommen unkalkulierbare Risiken: Der bevorstehende Brexit und ein ewig
polternder US-Präsident Trump könnten das Exportgeschäft belasten so
wie zuvor bereits die Russland-Sanktionen. All das hält die
Wirtschaft der Politik nur allzu gerne vor. Das ist verständlich,
aber es ist auch etwas zu kurz gedacht. Unternehmer und Politiker
müssen sich jetzt auf das Gemeinsame besinnen und sinnvolle Weichen
für die Zukunft stellen. Die wachsende Hauptstadt-Region kann zum
Vorbild für andere Metropolen auf der Welt werden. Vielleicht wird
sich das Schicksal Berlins an der Frage entscheiden, ob
Lebensmittellieferungen künftig mit Lastenrädern in die Supermärkte
gebracht werden müssen. Wahrscheinlich ist das aber nicht. Die
Wirtschaft muss dennoch lernen, sich von alten Gewohnheiten zu lösen.
Wie schwer das vielen Unternehmern fällt, lässt sich gerade in diesen
Zeiten beobachten: Viele Firmen halten an Stift und Papier fest,
obwohl längst Smartphone und Tablet gefragt wären. Angesichts des
Konjunkturhochs gibt es aber keine bessere Zeit für Veränderungen als
jetzt. Die Wirtschaft ist stark genug, um gemeinsam mit der Politik,
einen neuen Rahmen zu erarbeiten. Falsch hingegen wäre es, auf dem
Status quo zu beharren.

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