BERLINER MORGENPOST: Union und SPD setzen sich viel zu geringe Ziele und scheuen die Verantwortung / Leitartikel von Philipp Neumann

Es kommt nicht oft vor, dass einem
Verbandsvertreter derart die Hutschnur platzt wie dem
Industriepräsidenten Dieter Kempf. Er vermisse „Ambition und
Gestaltungskraft“, lässt der ehemalige Manager wissen. Man kann ihm
da schwer widersprechen. Das, was Union und SPD am Ende ihrer
nächtlichen Sondierungsverhandlungen vorgelegt haben, weist nicht den
Weg in die Zukunft. Die 28 Seiten Vorvertrag für eine große Koalition
enthalten Reparaturaufträge für bestehende Gesetze. Neue Ideen oder
ehrgeizige Pläne für Europas größte Volkswirtschaft? Fehlanzeige.
Ganz offenbar wissen weder die Union noch die SPD etwas mit den
Möglichkeiten anzufangen, die ihnen die Wähler am 24. September in
die Hand gegeben haben. Den beiden Volksparteien sind die Ideen
ausgegangen.

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