Berliner Zeitung: Kommentar zum Flughafen Tegel. Von Peter Neumann

So viel Populismus hätte man Alexander Dobrindt
nicht zugetraut. Im Streit um die Zukunft des Flughafens Tegel hat
sich der Bundesverkehrsminister am Freitag einer Methode bedient, die
unter US-Präsident Donald Trump immer mehr in Mode gerät.
Vereinbarungen dürfen gebrochen werden – Hauptsache, es lässt sich
politisch Nutzen daraus schlagen. … Was nur wie eine nett gemeinte
Wahlkampfhilfe für die in Berlin darbenden Christdemokraten anmutet,
ist ein Affront gegen den Flughafengesellschafter Berlin – und ein
Bruch aller bisherigen Vereinbarungen zur Flughafenpolitik. …
Natürlich ist die Tegel-Diskussion auch die Quittung für die
desaströse Flughafenpolitik – für falsche Planungen, falsche
Personalpolitik, unrealistische Prognosen. Doch es wäre falsch, die
lärmgeplagten Tegel-Anwohner dafür büßen zulassen.

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