Berliner Zeitung: Kommentar zum Verfassungsgerichtsurteil/NPD

Spätestens seit den Pegida-Aufläufen in Dresden und
den Landtagswahl-Erfolgen der zunehmend rechtsradikalen AfD ist klar,
dass der Rassismus in allen Schattierungen, der Hass auf „die
Politiker“, die „Schwulen“ und „die Muslime“ die Gesellschaft zu
verwüsten droht wie die Droge den Körper des Junkies. Wo früher in
den Landtagen NPD-Funktionäre hockten und Hassparolen stammelten,
sitzen heute an ihrer Stelle – und sehr viel mehr – Funktionäre der
AfD. Hass benötigt kein Parteibuch, aber er braucht einen Lebensraum,
ein Biotop, in dem er gedeihen kann. Dieses Biotop kann eine
Gesellschaft verschlingen. Es lässt sich mit keinem Verbot durch die
Justiz aus der Welt schaffen, austrocknen kann es nur die
Gesellschaft selbst – durch das Beharren auf ziviler Courage und
Humanität.

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