Berliner Zeitung: Leitartikel zum Breitscheidplatz. Von Jochen Arntz

Hinterbliebene des Berliner Attentats fühlen sich
vernachlässigt, abgewiesen. Selbst der Opferbeauftragte der
Bundesregierung, Kurt Beck, erklärte, dass vieles falsch gelaufen
sei. Familien erfuhren nichts Genaues über das Schicksal ihrer
Angehörigen, Versehrte scheiterten an der Bürokratie. Ein Jahr danach
wissen wir, dass dieses Land sich besser hätte kümmern sollen. Und
wir bekommen eine Ahnung davon, wie sich auch die Opfer von
Anschlägen in der Vergangenheit gefühlt haben: alleingelassen. …
Oft haben wir jenen Satz gehört, dass wir dem Terror die Stirn
bieten, indem wir unser Leben weiter so leben wir bisher. Aber
vielleicht gibt es im Angesicht des Anschlags vom 19. Dezember in
Berlin einen besseren Rat, wie wir dem Terror entgegentreten sollten:
Fühlen wir mit denen, die ihr Leben nicht mehr so leben können wie
bisher.

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